Kolumbien besitzt mit 1876 Arten die größte Vielfalt an Vögeln weltweit. Rund 350 davon sind in Pijao nachgewiesen, und schätzungsweise die Hälfte von diesen besuchen unsere Farm oder leben dauerhaft hier. Darunter sind viele Zugvögel, endemische und vom Aussterben bedrohte Arten. Wir pflanzen und schützen bevorzugt Bäume, die Vögel und andere Tiere anlocken und ihnen reichlich Nahrung bieten. Von unseren Bananen lassen wir einige reifen ohne sie zu ernten, ein Festessen für unsere bunt Gefiederten. Sie fühlen sich in den neuen Sträuchern und Bäumen auf den ehemaligen Rinderweiden so wohl, dass sie uns Samenpäckchen inclusive Dünger für neue Baumsorten hinterlassen und ihren Beitrag zur Anreicherung der Biodiversität leisten.
Ob von der Terrasse aus, im hauseigenen Obstgarten oder auf Wanderungen durch die Farm, überall begegnen uns Vögel in allen Farben und Größen, vom weltweit kleinsten Kolibri bis zu Reihern, Geiern, und mit großem Glück sogar Adlern.
Bei der Vogelfotografie benötigt man viel Geduld der Beobachtung, Geschick, die nächste Bewegung des Vogels zu antizipieren, und Glück, den richtigen Moment für den Auslöser zu erwischen. So lassen sich diese bunten, lebhaften Geschöpfe genießen und in der Kamera einfangen. Manche Vögel sind telegen und posieren regelrecht vor uns. Andere spielen „Mensch ärgere dich nicht!“ und verschwinden just in dem Moment, in dem wir die Kamera gerade fokussiert haben.
Für Vogelliebhaber bietet die Farm reichhaltige Chancen der Beobachtung. In unserem Reservat lassen sich mit etwas Geduld verschieden bunte Vögel beobachten, beim Fressen, beim Putzen und Waschen, oder ganz geruhsam, wenn sich etwa die Kolibris von ihren akrobatischen Flügen erholen. Verhalten wir uns ruhig und respektvoll, lassen sie uns an ihrem fröhlichen Treiben teilhaben, ja sie scheinen „vertauschte Rollen“ zu spielen und beobachten neugierig auch uns. Doch selbst die geduldigsten Vögel verschwinden irgendwann, und wir hören den häufigen Satz in der Vogelbeobachtung: „ya se fue“, „jetzt ist er weg“.
Am spannendsten ist es, mit einer lokalen Fachkraft der Ornithologie auf „Birdwatching“-Tour zu gehen. Denn sie ordnen die verschiedenen Vogelstimmen genau ein, kennen die attraktiven Spots und zeigen uns selbst die kleinsten Exemplare mit bester Tarnung.