Biodiversität

Kolumbi­en ver­fügt über eine beein­druck­ende Vielfalt an Tieren und Pflanzen und besitzt nach Brasilien die weltweit größte Bio­di­ver­sität. In vie­len Bere­ichen hält es den Wel­treko­rd im Län­derver­gle­ich: die meis­ten Voge­larten (1876) und Orchideen (mehr als 4.000), fast die kle­in­sten Vögel und mit der bis zu 70 m hohen Quin­dio-Wachspalme die größten Pal­men der Welt.

Tan­gara cyanicolis

Im Reser­vat Ani­ma La Vida lassen sich viele dieser Beson­der­heit­en beobacht­en. Es hat eine große ökol­o­gis­che Bedeu­tung für das Departe­ment Quindío, da es an das Naturschutzge­bi­et Bellav­ista der Regierung von Quindío gren­zt und in unmit­tel­bar­er Nähe des Naturschutzge­bi­ets Sier­ra More­na der Cor­po­ración Autóno­ma Region­al del Quindío (CRQ) liegt. Es gehört zu den subandi­nen Wäldern, in denen viele vom Ausster­ben bedro­hte Arten vorkommen.

Glas­frosch Centrolenidae

Zwei urwüch­sige Wälder auf unser­er Farm ent­lang von Wasser­läufen sind beson­ders reich­haltig an Bäu­men und anderen Pflanzen des Dschun­gels. Sie liegen teils in steilen Hän­gen und sind fast unzugänglich, noch voller Über­raschun­gen. So haben wir erst kür­zlich sel­tene Clav­i­jas ent­deckt. Durch einen mas­siv­en Erdrutsch vor zwei Jahrzehn­ten hat sich auf unserem Grund­stück in der Mün­dung des Españo­la-Bach­es in den Rio Lejos ein weit­eres unzugänglich­es Natur­wun­der gebildet. Auf dem Schwemm­land haben sich im wilden Gestrüpp viele Vögel zum Nis­ten und viele Zugvögel niederge­lassen, die im Win­ter aus Nor­dameri­ka anreisen.

Diese naturbe­lasse­nen Bere­iche umfassen zusam­men rund fünf Hek­tar, ein Drit­tel unser­er Farm. Wir sind dabei, die rund fünf Hek­tar ehe­ma­liger Rinder­wei­den zu rena­turi­eren und als arten­re­iche Sekundär­wälder zu etablieren.

Guatin (Dasyproc­ta punctata)

Selb­st die Gebi­ete des Kaf­fees im Wald sind Orte der Bio­di­ver­sität, weil die Schat­ten­bäume zahlre­iche Tiere anlock­en. Mit­ten durch das Kaf­feege­bi­et ver­laufen biol­o­gis­che Kor­ri­dore, über die Wildtiere die ver­schiede­nen Wälder erre­ichen kön­nen. Sie stärken sich auch gerne an den über­reifen Bana­nen, die zwis­chen dem Kaf­fee wach­sen und von denen wir ihnen etwas übrig lassen, ein Festessen für Vögel, Schmetter­linge, Gürteltiere und Eichhörnchen.

Die regionale Bedeu­tung des Reservats

Unsere Urwald­stücke verbinden wir mit­tels ökol­o­gis­ch­er Kor­ri­dore mit isolierten Wald­stück­en der Nach­bar­far­men und mit dem Schutzge­bi­et der Regierung von Quindío. Wir kop­peln so den andi­nen Nebel­wald an das wilde Fluss­bett des Río Léjos, der die Verbindung zum Naturschutzge­bi­et Sier­ra More­na bildet. Dadurch entste­ht ein zusam­men­hän­gen­des Net­zw­erk an Wäldern, licht­en Wäldern und Wasser­läufen, das immer mehr Tiere anlock­en wird. Wir fördern dies, indem wir sel­tene Pflanzen und Frucht­bäume anpflanzen, die Tiere anlock­en. Wir ani­mieren Nach­bar­far­men, auf eine nach­haltige Pro­duk­tion von hochw­er­tigem Kaf­fee und anderen Lebens­mit­teln umzusteigen und dadurch die enorme Vielfalt der kolumbian­is­chen Natur zu bewahren.

Schar­lach­bauch­tan­gare (Ram­pho­celus dimidiatus)

Die Nähe zu anderen Natur­reser­vat­en und seine Vielfalt an ökol­o­gis­chen Leben­sräu­men auf recht engem Platz, mit Wasser­läufen, dichtem Urwald, lichtem Jung­wald, alle­in­ste­hen­den Baum­riesen und Totholz, erk­lärt die enorme Vielfalt an Flo­ra und Fau­na des Reser­vats Ani­ma La Vida. Obwohl nur rund 15 Hek­tar groß, haben wir bere­its über 130 native Bau­marten nachgewiesen – mehr als in ganz Deutsch­land zu find­en sind! Manche der Baum­riesen in den bei­den Urwald­stück­en sind über­zo­gen mit Orchideen und Bromelien. Viele der Tier- und Pflanzenarten sind endemisch, d.h. sie kom­men nur in Kolumbi­en oder sog­ar nur in unser­er Region vor, manche sind vom Ausster­ben bedroht.

Hier leben Nachtaffen, Wald­hunde, Füchse, Opos­sums, Nasen­bären, Gürteltiere und viele andere Säugetiere, zahlre­iche Rep­tilien, Amphi­bi­en, far­ben­fro­he Schmetter­linge und andere kuriose Insek­ten. Und vor allem Vögel! Vögel ver­schieden­ster Größen, For­men und Far­ben, bunt, laut schwatzend oder schimpfend, und schein­bar immer aktiv.

> Vogel­beobach­tung

Elae­nia flavo­gaster (Gelb­bauch-Oliv­tyrann)