Schlagwort: Biodiversität

CO2 kompensieren

Eine persönliche CO2-Kompensation leisten

Jeder Mensch in Deutschland verursacht durch Konsum, Heizen, Reisen und andere Aktivitäten durchschnittlich 10,8 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Das sind rund 8 Tonnen mehr als das Ökosystem der Erde absorbieren kann.

Wie wäre es deshalb, den ganz persönlichen Fußabdruck zu minimieren oder sogar zu kompensieren? Eine einfache, schnelle und effiziente Möglichkeit ist es, Wiederaufforstung zu betreiben. Sie ist jederzeit und fast überall möglich, und sie bietet neben der CO2-Absorption weitere Vorteile für Mensch und Natur. Denn sie kühlt das Mikroklima, befeuchtet und regeneriert Böden, schützt vor den Auswirkungen des Klimawandels wie Starkregen und Dürren, ermöglicht nachhaltige Landwirtschaft, schafft neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen und erhöht damit die Biodiversität. Wir bieten Ihnen direkte Umweltinvestments in konkrete Projekte in Quindio, Kolumbien. Mit Ihrem Beitrag finanzieren Sie die Aufforstung von Brachland und die Einführung von Agroforstwirtschaft.

Was kostet CO2?

Das ist eine schwierig zu beantwortende Frage. Waldbesitzern im globalen Süden werden oft 5-10 € pro Tonne CO2-Kompensation angeboten und eine viel zu niedrige Menge an CO2-Absorption angesetzt. Bei verschiedenen freiwilligen Projekten bezahlt man 30-40€ pro Tonne CO2. Börslich gehandelte CO2-Emissionsrechte kosten 81,50 € (Stand Ende Mai 2023). Das Bundesumweltamt berechnet den Kostensatz einer Tonne CO2 mit 195€. Es ist also eher die Frage, was es Ihnen Wert ist, Ihren CO2-Ausstoß zu kompensieren.

Was kostet Wiederaufforstung in Kolumbien?

Wir kalkulieren für eine nachhaltige Wiederaufforstung von einem Hektar Wald in Kolumbien mit 1.000 Bäumen je nach Terrain, vorhandenem Bewuchs und Hochwertigkeit der verwendeten Pflanzen 4.000 bis 6.000€. Dies schließt eine zweijährige Pflege ein und garantiert, dass die Bäume in dieser Zeit einen geschlossenen Jungwald bilden können und nicht mehr von Unkraut bedroht sind. Nach 20 Jahren gibt der Wald normalerweise in etwa dieselbe Menge CO2 durch Verrottung ab, die er durch Photosynthese aufnimmt. Er absorbiert dann nur noch geringfügig zusätzliches CO2 durch Aufbau von Humus. Wir möchten dieses Limit an Absorptionskapazität zeitlich ausdehnen, indem wir bei der Waldpflege Pyrolyse-Verfahren zur Produktion von Bio-Kohle einsetzen, die wir als Düngerzusatz in den Boden einarbeiten. Dieses Verfahren gilt als Möglichkeit, Kohlenstoff langfristig zu binden, der sonst bei der Verrottung wieder in die Atmosphäre gelangen würde.

Wieviel CO2 absorbiert Jungwald in Kolumbien?

Wir gehen konservativ gerechnet von einer durchschnittlichen CO2-Absorption des heranwachsenden Waldes in Kolumbien von 15 Tonnen pro Hektar und Jahr aus. In den Tropen wächst Wald dreimal so schnell wie in den gemäßigten Zonen Mitteleuropas, und in Deutschland werden gewöhnlich 6 Tonnen angesetzt. Da die meisten Flächen bereits über einige Sträucher und schnellwachsende Pionierbäume verfügen und wir eine Mischung aus schnell und langsam wachsenden Bäumen pflanzen, findet von Anfang an eine nennenswerte CO2-Absorption statt, die kontinuierlich zunimmt.

Was kostet Sie die CO2-Kompensation bei der Aufforstung in Kolumbien?

Bei einem Durchschnittspreis von 5.000 € für die Aufforstung eines Hektars Wald und 15 Tonnen CO2-Absorptionskapazität pro Jahr und Hektar, betragen die Investitionskosten für ein Waldstück in Kolumbien, das 20 Jahre lang jährlich eine Tonne CO2 absorbiert rund 330€. Anders gerechnet sind 16,50€ in etwa der Preis für die Pflanzung und Pflege von Bäumen, die in 20 Jahren eine Tonne CO2 absorbieren werden. Dies sind die reinen Pflanzungskosten, die keine Kompensation für den Landbesitzer beinhalten. Wir stellen es den Landbesitzern frei, zusätzlich eine CO2-Kompensation zu beantragen, und wir werden ihnen hierbei helfen.

Hier ein paar Optionen für Sie

Um die natürliche Absorption Ihres CO2-Fußabdrucks in einer Finca in Kolumbien zu kompensieren, bei Annahme von 10,8 Tonnen durchschnittlicher CO2-Verursachung, müssten Sie jährlich 178,20 € für Aufforstung bezahlen (10,8 t CO2 x 16,50 €/t CO2). Sie können auch einmalig 3564€ für die Aufforstung eines Waldstücks von 0,74 Hektar bezahlen, das 20 Jahren lang Ihren kompletten CO2-Konsum absorbieren wird. Da sich der CO2-Konsum in Deutschland künftig (hoffentlich!) reduzieren wird, kompensieren Sie nicht nur ihren Verbrauch, sondern tragen auch von dem historischen Überschuss ab, den wir Westeuropäer mit unserem Lebenswandel leider aufgebaut haben.

Bitte bedenken Sie

Ihr persönlicher CO2-Verbrauch kann niedriger, aber auch bedeutend höher als der Durchschnitt von 10,8 Tonnen liegen. Ein Interkontinentalflug (Hin und Rück) produziert allein ca. 2 Tonnen CO2. Als Bewohner von Industrienationen haben wir außerdem über die letzten Jahrzehnte einen enormen Überschuss an CO2 in der Atmosphäre erzeugt, der in unserem Wohlstandsniveau gebunden ist. Aus globalen Gerechtigkeitsgründen müssten wir also sehr viel mehr CO2 kompensieren als wir aktuell verbrauchen, um unser in der Atmosphäre akkumulierte CO2 zu reduzieren. Und noch etwas: Sie können sich bei uns nicht „freikaufen“ für Energieverschwendung. Viel wichtiger als erzeugtes CO2 zu kompensieren ist es, den eigenen CO2-Verbrauch dauerhaft zu reduzieren!

Solidaritäts-Waldkaffee

Wir kooperieren mit Kaffeefarmen, die auf einen nachhaltigen und ökologischen Anbau unter Schattenbäumen umsteigen. Agroforstwirtschaft ist eine vielversprechende Alternative zu bestehenden Monokulturen. Die Bäume absorbieren CO2 und schützen den Kaffee vor Extremwettern wie Trockenheit und Starkregen. Sie fangen Wind ab und reduzieren dadurch die Infektion der Blätter mit Pilzen. Sie locken nützliche Insekten wie Bienen und Hummeln an, die bei der Bestäubung helfen, und Vögel, die Schädlinge verspeisen. Durch die Beschattung und den Blattabwurf schwächen und verdrängen sie Unkräuter. Mit Schattenbäumen benötigt man praktisch keine Pestizide, Herbizide und Fungizide mehr. Stickstoffbindende Bäume wie Guamos, Chachafrutos, Vainillos und Carboneros verringern zudem den notwendigen Düngereinsatz. Der Schatten erhöht die Qualität des Kaffees, weil die Kirschen langsamer heranreifen und dadurch komplexere Aromen entwickeln. All das macht den geringeren Ernteertrag gegenüber dem Anbau in der Sonne wieder wett.

Wir fördern den Umstieg von Kaffeefarmen auf Agroforstwirtschaft, indem wir ihnen bei der Vermarktung ihres hochwertigen und nachhaltig produzierten Kaffees helfen. Einen Teil des Preises investieren wir in das Pflanzen von Schattenbäumen für die Agroforstwirtschaft und von seltenen Bäumen zur Renaturierung von Brachland zwischen den Kaffeefeldern.

Manfred Hiller hat uns zwei seiner besonders exquisiten HillSense Spezialitätenkaffees der Finca Andaluz in Genova zur Verfügung gestellt. Ein Teil des Verkaufspreises geht in die Renaturierung seiner und anderer Farmen.

Arabica Pur ist ein mild gerösteter Kaffee aus Castillo-Bohnen. Er schmeckt nach Karamell, Zuckerrohr, dunkler Schokolade und Trockenfrüchten. Auf der Skala der Specialty Coffee Association erzielt er 87 Punkte. Im 500g-Päckchen in Bohne kostet er 13 €, wovon 3 € in Projekte der Renaturierung fließen.

Gesha ist der wohl berühmteste Spezialitätenkaffee, der auf Auktionen Rekordpreise erzielt. Anaerob fermentiert und als Gesha Natural getrocknet betonen wir seine fruchtigen und süßen Noten von Zitrusfrüchten, Jasmin und Lulo. Er ist etwas für Liebhaber ganz besonderer Kaffees und erzielt sensationelle 89 Punkte. Wir verkaufen das 250g-Päckchen in ganzer Bohne für 15 €, davon gehen 5 € pro Päckchen als Spende an Projekte der Renaturierung.

Bitte benutzen Sie unseren Bestellschein für den Solidaritäts-Waldkaffee.

Die von uns gepflanzten Bäume beschatten den Kaffee, bieten Dünger für den Kaffee und locken viele Tiere an, die die Biodiversität erhöhen. Hier ein Weibchen des Chlorophanes spiza in einem Chachafruto-Baum.

Wir betreiben Renaturierung

Um die Renaturierung des Reservats Anima La Vida und anderer Fincas zu fördern, haben Anderson Muñoz und ich eine Baumschule für nützliche und seltene Bäume auf meiner Farm und eine zweite in Armenia eingerichtet. Daraus wollen wir auch anderen Farmen bei der Renaturierung brachliegender Flächen in Naturwald helfen. Dieser Wald enthält einkommensgenerierende Elemente wie edle Hölzer, Fruchtbäume und die Förderung von Ökotourismus. Denn die Landbesitzer sollen mit ihrem Wald ein Einkommen generieren können, um ein langfristiges Interesse an Wiederaufforstung zu entwickeln.

Außerdem begleiten wir die Umwandlung von Kaffeeanbau ohne Beschattung in eine Agroforstwirtschaft, in der stickstoffbindende Bäume den Kaffee vor Starkregen und Erosion schützen, Feuchtigkeitsschwankungen ausgleichen, natürlichen Dünger produzieren, Unkraut reduzieren und viele andere Vorteile bieten. Die Produktivität nimmt dadurch etwas ab, aber dieser Anbau reduziert den Einsatz von Dünger und macht Pflanzenschutzmitteln idealerweise überflüssig. Der Kaffee ist qualitativ hochwertiger, weil er langsamer und ohne Gifte heranwächst, und er erzielt als Spezialitätenkaffee einen höheren Preis.

Projekte der Renaturierung

Derzeit sind wir im Gespräch mit mehreren Farmern, die brachliegende Flächen renaturieren und ihren Kaffeeanbau auf Agroforstwirtschaft umstellen möchten.

Carmen und Sebastian sind Musiker, die in Kanada leben und ihren Kindern ein Stück Natur ihrer Heimat Kolumbien erschaffen und erhalten wollen. Sie haben eine Farm gekauft und möchten ein Kulturprojekt einrichten, in das sich Künstler aller Welt zurückziehen und kennen lernen können. Große Teile der Farm werden sie hierfür wiederaufforsten, den Kaffeebereich in Agroforstwirtschaft umwandeln.

Doña Maria baut schon einen guten Kaffee unter Schattenbäumen an, der allein ihr kein ausreichendes Einkommen generiert. Deshalb unterhält sie zusätzlich eine kleine Rinderzucht. Wir würden ihr gerne helfen, durch verbesserte, ökologische Anbaumethoden und durch Direktvermarktung mehr für ihren Kaffee zu erzielen, damit sie die Rinder aufgeben und die teils steilen Rinderweiden renaturieren kann.

Manfred baut in Genova auf 28 ha verschiedene Spezialitätenkaffees an. Er hat auf Teilen seiner Farm sehr gute Erfahrung mit Kaffee unter Schattenbäumen gesammelt und möchte jetzt alle Bereiche mit Guamo-Bäumen beschatten. Ungenutzten Flächen der Farm will er renaturieren und ein Netz ökologischer Brücken zwischen den Kaffeebäumen einrichten, um die Waldstücke zu verbinden.

Mauricio hat sich eine Finca fernab in den Bergen von Salento gekauft. Er will die verwilderten Weiden seiner Farm in nativen Wald umwandeln. Aber aggressive Unkräuter und Kletterpflanzen erdrücken derzeit fast alle heranwachsenden Bäume. Außerdem hat er eine Rinderweide, die er noch verpachtet und in einen Wald umwandeln möchte.

Mit diesen Projekten können wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen:

  • Die gepflanzten Bäume absorbieren das Treibhausgas CO2 und fungieren als CO2-Senken.
  • Die Bewaldung reduziert die negativen Auswirkungen des Klimawandels wie Starkregen und Erosion und ermöglicht eine nachhaltige Landwirtschaft.
  • Die Farmer erhalten neue Einkommensquellen, etwa mit Bauholz, durch Ökotourismus und CO2-Kompensation.
  • Wir fördern den Umstieg von klimaschädlicher Rinderzucht auf klimafreundliche Agroforstwirtschaft.
  • Wir erweitern Waldinseln, verbinden sie mit ökologischen Korridoren und stärken damit die Biodiversität in der Region.
  • Die Farmen produzieren einen qualitativ hochwertigen, ökologischen Kaffee und bewahren die von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannte Kultur im kolumbianischen Kaffeedreieck.

Wollen Sie uns unterstützen?

Wir betreiben die Renaturierung von Flächen nach wissenschaftlichen, ökologischen und sozioökonomischen Prämissen, die eine nachhaltige Umkehr des Waldverlusts erreichen soll. Viele Angebote im Internet zeigen, dass das Versprechen von Aufforstung und Klimaschutz ein lukratives Geschäftsmodell geworden ist. Dabei nutzen manche NGOs die Bereitschaft von Menschen aus, etwas Gutes gegen den menschengemachten Klimawandel unternehmen zu wollen. Spenden fließen in teure „Studien“, Dienstreisen (selbstverständlich mit dem Flugzeug) und in die Verwaltung, sprich Gehälter der Organisatoren. Die Wiederaufforstung geschieht häufig nur mit wenigen Baumarten, die in Reih und Glied gepflanzt werden, um die Kosten zu reduzieren. Was in 5 oder 10 Jahren aus dem Wald wird, interessiert nicht mehr.

Unsere Projekte sind kostengünstig, transparent und nachhaltig.

  • Wir entwickeln gemeinsam mit den Farmbesitzern an ihre Bedürfnisse angepasste Modelle der Renaturierung.
  • Wir pflanzen eine große Bandbreite an Bäumen, die wir an die natürlichen Gegebenheiten und die ursprüngliche Vegetation angepasst auswählen. Im Angebot haben wir rund 70 verschiedene, ausschließlich native Baumarten, einige von ihnen sind vom Aussterben bedroht. Besonderen Wert legen wir auf Fruchtbäume, die Vögel und andere Tiere anlocken. Wir bewahren und erhöhen damit die Biodiversität.
  • Wir arbeiten transparent, berichten regelmäßig über die Fortschritte und werden Ihnen genaue Beschreibungen unserer Projekte liefern und unsere buchhalterische Planung offenlegen.
  • Unsere Kosten sind gering, weil wir vor Ort zahlreiche interessierte Farmen kennen. Wir unterhalten keinen teuren Verwaltungsapparat und buchen keine klimaschädlichen Flugreisen zu Projekten. Wir verwenden lokale Pflanzen aus unseren Baumschulen und von kooperierenden Baumschulen, und wir führen die Anpflanzung und das Monitoring selbst durch.

Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie sich für unsere Projekte interessieren und uns helfen wollen! Sie können die Renaturierung durch den Kauf von Café Río Lejos, durch Spenden oder durch den Kauf unseres Solidaritäts-Waldkaffees unterstützen.

Unterstützen Sie unsere Renaturierung

Unsere Erfahrungen des Umbaus einer konventionellen Farm mit Kaffee und Rinderzucht in eine Farm für organischen Hochlandkaffee und in ein Naturreservat wollen wir gerne anderen Farmen zugute kommen lassen. Hierfür haben wir zwei Baumschulen rein mit einheimischen und ökologisch wertvollen Bäumen angelegt, aus denen wir Renaturierungsprojekte bestücken. Wir wollen dadurch die Biodiversität in der Region stärken, Bauern eine profitable und an den Klimawandel angepasste Landwirtschaft ermöglichen und durch Wiederaufforstung einen Beitrag zur Reduktion von klimaschädlichem CO2 leisten. Sie können uns auf vielfältige Weise bei diesen Aktivitäten unterstützen.

Kaffeekauf

Durch den regelmäßigen Kauf von Café Río Lejos helfen sie uns, einen arbeitsintensiven Kaffee in einer naturschonenden Weise mitten im Naturreservat Anima La Vida anzubauen und gleichzeitig unser Naturreservat auszubauen. Werben Sie bei Freunden, Verwandten, Nachbarn und Arbeitskollegen! Verschenken Sie den Kaffee zu Geburtstagen, an Weihnachten, oder bringen Sie ihn als Besuchsgeschenk mit! Eine größere Sammelbestellung reduziert Ihren Einkaufspreis. Steigen Sie in Ihrem Büro, in der Praxis oder im Betrieb auf Café Río Lejos um! Wir stellen gerne einen Prospekt zum Ausdruck bereit, damit Ihre Kolleginnen und Kollegen mehr über den Kaffee und unser Projekt erfahren.

Solidaritäts-Waldkaffee

Wir bieten einen Solidaritäts-Waldkaffee aus den Bohnen der auf Agroforstwirtschaft umsteigenden Farmen an. Durch unseren Direktvertrieb garantieren wir einen sehr hohen Geldrückfluss des Kaffees zu den Farmen. Einen Teil des Kaffeepreises investieren wir in die Pflanzung von Schattenbäumen und Waldinseln auf den beteiligten Kaffeefarmen.

Unterstützung des Reservats

Die Pflege und den Ausbau des Naturreservats Anima La Vida sowie die Aufzucht seltener Bäume können Sie finanziell unterstützen. Wir bieten hochauflösende digitale Fotos mit Tieren, Pflanzen und Landschaften aus dem Naturreservat Anima La Vida an, die Sie am Heimdrucker oder in Fotogeschäften ausdrucken (lassen) können. Ein Set mit je 12 Motiven, geeignet etwa für einen Kalender, kostet 24 €. Sie können die einzelnen Motive auch als Poster nutzen. Bitte kontaktieren Sie uns.

Wissenschaftliche Forschung

Uns liegt sehr an einer wissenschaftlich fundierten und von Wissenschaft begleiteten Renaturierung. Wir kooperieren bereits mit dem Botanischen Garten in Potsdam, und wir begrüßen Forschungsarbeiten im Reservat Anima La Vida.

CO2-Kompensation

Es gibt leider noch keine Möglichkeit, für die Renaturierung kleinerer Flächen CO2-Kompensation zu beantragen, weil eine Zertifizierung sehr teuer wäre. Wir bieten Ihnen deshalb eine CO2-Kompensation auf freiwilliger Basis an. Bei kommerziellen Anbietern von CO2-Kompensation fließt ein beträchtlicher Anteil der Gelder in Verwaltungsstrukturen und teure Zertifikate. Wir verwenden Ihre Spenden unmittelbar für Renaturierung. Wir bieten kleinen Farmen in unserer Nähe auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen der Renaturierung an. Dadurch entsteht eine nachhaltige Wertsteigerung und die Besitzer entwickeln ein langfristiges Interesse, ihre Bäume zu schützen und zu bewahren. Wir fördern den Umstieg auf Agroforstwirtschaft mit Kaffee im Wald, wir pflanzen Fruchtbäume, die Vögel und andere Tiere anlocken, stellen eine Wasserquelle wieder her oder schützen in steilem Gelände vor Erosion.

> Wie Sie Ihren CO2-Fußabdruck minimieren können

Durch unsere Tätigkeit kommen wir gelegentlich mit Fincas in Kontakt, die zum Verkauf stehen. Es handelt sich meist um „verwilderte“ Grundstücke, die bereits Pionierbäume enthalten. Bei einem kommerziellen Käufer wäre zu befürchten, dass der Jungwald gefällt und etwa klimaschädlich Avocados angebaut werden. Haben Sie Interesse an einer Kaufbeteiligung und wollen in künftigen Regenwald investieren?

> Über jede Hilfe, Hinweise und fachliche Unterstützung freuen wir uns!

Die Baumschule

Die enorme Vielfalt an Bäumen im Reservat Anima La Vida hat uns motiviert, die Samen und Setzlinge vieler nützlicher und seltener Bäume zu sammeln und in einer Baumschule auf der Finca La Esmeralda zu züchten. Mit ihnen betreiben wir die Renaturierung des Reservats Anima La Vida und stellen sie anderen Projekten der Wiederaufforstung zur Verfügung.

Nury Esperanza Cardona und Anderson Muñoz haben eine zweite Baumschule Endémika Huerto Nativo in Armenia eröffnet, in der wir Waldbäume züchten und an Projekte der  Wiederaufforstung liefern. Auch Privatkunden sind herzlich willkommen.

Wir fördern die Biodiversität

Wir achten auf eine möglichst große Vielfalt an Bäumen und liefern ausschließlich einheimische Pflanzen, bevorzugt seltene, ungewöhnliche und vom Aussterben bedrohte, um gezielt die Biodiversität in der Region zu fördern. Nur in Kenntnis der lokalen Gegebenheiten und des ökologischen Zusammenspiels der Arten kann ein nachhaltig wachsender Wald entstehen. Unsere Bäume dienen deshalb verschiedenen Bedürfnissen und Funktionen der Renaturierung.

Schnellwachsende Pionierbäume wie Arbolocos, Nigüitos, Balsos und Chilcos schützen den Boden vor Austrocknung und Starkregen, verdrängen aggressive Unkräuter und bieten langsamer wachsenden Waldbäumen Schatten und Schutz.

Leguminosen wie Chachafrutos, Guamos, Carboneros und Vainillos reichern über stickstoffbindende Bakterien in ihren Wurzeln den Boden mit Aminosäuren und Nitraten an. Über abfallende Blätter und Äste bilden sie einen fruchtbaren Humus. Sie helfen besonders gut bei der Umstellung auf Agroforstwirtschaft.

Mit wasserbindenden und vor Erosion schützenden Pflanzen, etwa dem Nacedero und Bambus, stellen wir kleine Wasserläufe wieder her, stabilisieren Erosionsrinnen und sorgen für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt.

Wir propagieren Bäume, deren Samen und Früchte Vögel, Fledermäuse und Insekten anlocken, weil sie auf natürliche Weise weitere Samen und Varietäten verbreiten.

Ein Schwerpunkt unserer Baumschulen liegt auf seltenen und vom Aussterben bedrohten Bäumen wie Zedern, Wachspalmen, Robles, Laureles, Kautschuk und Magnolien, um ihre Verbreitung zu fördern.

Unsere Bäume nutzen der Natur und den Menschen

Die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft und die Renaturierung brachliegender oder von Rindern genutzter Flächen können nachhaltig nur gelingen, wenn sie die sozioökonomischen Bedürfnisse der Beteiligten berücksichtigen. Wir bemühen uns, Zusatzeinkommen durch hochwertigen Kaffeeanbau, Ökotourismus, den Anbau von Nutzpflanzen im Wald und eine nachhaltige Forstwirtschaft zu generieren. Wir pflanzen edle Holzbäume wie die Schwarze und Rote Zeder. Aufgrund ihres robusten und wasserresistenten Holzes wurden, sie in der Vergangenheit so massiv ausgebeutet dass sie mittlerweile unter Naturschutz stehen. Gezielt angepflanzt und nachhaltig geerntet können sie mit ihrem hervorragenden Bau- und Möbelholz Farmen ein Extraeinkommen bieten und die invasiven Eukalyptusbäume und Pinien ablösen. Wir kooperieren mit vielen kleinen Baumschulen in der Region, über die sich Farmer mithilfe der spezifischen Ressourcen ihrer Farm ein Zusatzeinkommen generieren können. Gemeinsam bilden wir ein Netzwerk, das eine große Bandbreite an einheimischen, seltenen Bäumen anbietet.

Wir verkaufen unsere Bäume in Kolumbien auch an private Interessierte. Sprechen Sie uns gerne an, und wir schicken Ihnen eine Angebotsliste.

Von Rinderweiden zu Wald

Bis 2016 grasten schwere Kühe auf den steilen Hängen

Fleischwirtschaft, insbesondere die Rinderzucht, ist ein wesentlicher Faktor des Klimawandels. In den vergangenen Jahrzehnten wurde in der Provinz Quindio massiv Urwald gerodet, um Rinderweiden zu schaffen. Neben dem enormen Verlust an Biomasse und Biodiversität für ihre Weideflächen produzieren die Rinder das klimaschädliche Treibhausgas Methan. Wir haben uns deshalb entschieden, die Rinderzucht einzustellen. Eine Umstellung auf andere landwirtschaftliche Produkte wie Kaffee ist kompliziert, denn die schweren Tiere haben den Boden stark komprimiert und mit ihrem Urin übersäuert. Bei der Renaturierung und Wiederherstellung der Böden helfen uns Bäume.

ehemalige Rinderweiden in 2017

Die 16 durch Stacheldraht separierten Rinderweiden der Finca La Esmeralda mit einer Fläche von rund 5 ha haben wir der Natur zurückgegeben, haben kilometerlangen Stacheldraht entfernt und erste Inseln mit Pionierbäumen gepflanzt. Wir säubern die jungen Bäumchen immer wieder von aggressivem Unkraut, für die Rinderzucht eingeführten Gräsern und einem invasiven Farn, das auf den übersäuerten Böden gedeiht. Dadurch verschaffen wir den gepflanzten und sich selbst aussäenden Bäumen einen Wachstumsvorteil. In bereits recht kurzer Zeit ist hier ein lichter Jungwald mit einer beeindruckenden Vielfalt an Bäumen entstanden, den wir nun gezielt weiter aufforsten und mit seltenen und biologisch nützlichen Arten anreichern.

Vogelbeobachtung

Kolumbien besitzt mit 1876 Arten die größte Vielfalt an Vögeln weltweit. Rund 350 davon sind in Pijao nachgewiesen, und schätzungsweise die Hälfte von diesen besuchen unsere Farm oder leben dauerhaft hier. Darunter sind viele Zugvögel, endemische und vom Aussterben bedrohte Arten. Wir pflanzen und schützen bevorzugt Bäume, die Vögel und andere Tiere anlocken und ihnen reichlich Nahrung bieten. Von unseren Bananen lassen wir einige reifen ohne sie zu ernten, ein Festessen für unsere bunt Gefiederten. Sie fühlen sich in den neuen Sträuchern und Bäumen auf den ehemaligen Rinderweiden so wohl, dass sie uns Samenpäckchen inclusive Dünger für neue Baumsorten hinterlassen und ihren Beitrag zur Anreicherung der Biodiversität leisten.

Ob von der Terrasse aus, im hauseigenen Obstgarten oder auf Wanderungen durch die Farm, überall begegnen uns Vögel in allen Farben und Größen, vom weltweit kleinsten Kolibri bis zu Reihern, Geiern, und mit großem Glück sogar Adlern.

Bei der Vogelfotografie benötigt man viel Geduld der Beobachtung, Geschick, die nächste Bewegung des Vogels zu antizipieren, und Glück, den richtigen Moment für den Auslöser zu erwischen. So lassen sich diese bunten, lebhaften Geschöpfe genießen und in der Kamera einfangen. Manche Vögel sind telegen und posieren regelrecht vor uns. Andere spielen „Mensch ärgere dich nicht!“ und verschwinden just in dem Moment, in dem wir die Kamera gerade fokussiert haben.

Für Vogelliebhaber bietet die Farm reichhaltige Chancen der Beobachtung. In unserem Reservat lassen sich mit etwas Geduld verschieden bunte Vögel beobachten, beim Fressen, beim Putzen und Waschen, oder ganz geruhsam, wenn sich etwa die Kolibris von ihren akrobatischen Flügen erholen. Verhalten wir uns ruhig und respektvoll, lassen sie uns an ihrem fröhlichen Treiben teilhaben, ja sie scheinen „vertauschte Rollen“ zu spielen und beobachten neugierig auch uns. Doch selbst die geduldigsten Vögel verschwinden irgendwann, und wir hören den häufigen Satz in der Vogelbeobachtung: „ya se fue“, „jetzt ist er weg“.

Am spannendsten ist es, mit einer lokalen Fachkraft der Ornithologie auf „Birdwatching“-Tour zu gehen. Denn sie ordnen die verschiedenen Vogelstimmen genau ein, kennen die attraktiven Spots und zeigen uns selbst die kleinsten Exemplare mit bester Tarnung.

> Eine Birdwatching-Tour buchen

Aulacorhynchus prasinus (Laucharassari

Biodiversität

Kolumbien verfügt über eine beeindruckende Vielfalt an Tieren und Pflanzen und besitzt nach Brasilien die weltweit größte Biodiversität. In vielen Bereichen hält es den Weltrekord im Ländervergleich: die meisten Vogelarten (1876) und Orchideen (mehr als 4.000), fast die kleinsten Vögel und mit der bis zu 70 m hohen Quindio-Wachspalme die größten Palmen der Welt.

Tangara cyanicolis

Im Reservat Anima La Vida lassen sich viele dieser Besonderheiten beobachten. Es hat eine große ökologische Bedeutung für das Departement Quindío, da es an das Naturschutzgebiet Bellavista der Regierung von Quindío grenzt und in unmittelbarer Nähe des Naturschutzgebiets Sierra Morena der Corporación Autónoma Regional del Quindío (CRQ) liegt. Es gehört zu den subandinen Wäldern, in denen viele vom Aussterben bedrohte Arten vorkommen.

Glasfrosch Centrolenidae

Zwei urwüchsige Wälder auf unserer Farm entlang von Wasserläufen sind besonders reichhaltig an Bäumen und anderen Pflanzen des Dschungels. Sie liegen teils in steilen Hängen und sind fast unzugänglich, noch voller Überraschungen. So haben wir erst kürzlich seltene Clavijas entdeckt. Durch einen massiven Erdrutsch vor zwei Jahrzehnten hat sich auf unserem Grundstück in der Mündung des Española-Baches in den Rio Lejos ein weiteres unzugängliches Naturwunder gebildet. Auf dem Schwemmland haben sich im wilden Gestrüpp viele Vögel zum Nisten und viele Zugvögel niedergelassen, die im Winter aus Nordamerika anreisen.

Diese naturbelassenen Bereiche umfassen zusammen rund fünf Hektar, ein Drittel unserer Farm. Wir sind dabei, die rund fünf Hektar ehemaliger Rinderweiden zu renaturieren und als artenreiche Sekundärwälder zu etablieren.

Guatin (Dasyprocta punctata)

Selbst die Gebiete des Kaffees im Wald sind Orte der Biodiversität, weil die Schattenbäume zahlreiche Tiere anlocken. Mitten durch das Kaffeegebiet verlaufen biologische Korridore, über die Wildtiere die verschiedenen Wälder erreichen können. Sie stärken sich auch gerne an den überreifen Bananen, die zwischen dem Kaffee wachsen und von denen wir ihnen etwas übrig lassen, ein Festessen für Vögel, Schmetterlinge, Gürteltiere und Eichhörnchen.

Die regionale Bedeutung des Reservats

Unsere Urwaldstücke verbinden wir mittels ökologischer Korridore mit isolierten Waldstücken der Nachbarfarmen und mit dem Schutzgebiet der Regierung von Quindío. Wir koppeln so den andinen Nebelwald an das wilde Flussbett des Río Léjos, der die Verbindung zum Naturschutzgebiet Sierra Morena bildet. Dadurch entsteht ein zusammenhängendes Netzwerk an Wäldern, lichten Wäldern und Wasserläufen, das immer mehr Tiere anlocken wird. Wir fördern dies, indem wir seltene Pflanzen und Fruchtbäume anpflanzen, die Tiere anlocken. Wir animieren Nachbarfarmen, auf eine nachhaltige Produktion von hochwertigem Kaffee und anderen Lebensmitteln umzusteigen und dadurch die enorme Vielfalt der kolumbianischen Natur zu bewahren.

Scharlachbauchtangare (Ramphocelus dimidiatus)

Die Nähe zu anderen Naturreservaten und seine Vielfalt an ökologischen Lebensräumen auf recht engem Platz, mit Wasserläufen, dichtem Urwald, lichtem Jungwald, alleinstehenden Baumriesen und Totholz, erklärt die enorme Vielfalt an Flora und Fauna des Reservats Anima La Vida. Obwohl nur rund 15 Hektar groß, haben wir bereits über 130 native Baumarten nachgewiesen – mehr als in ganz Deutschland zu finden sind! Manche der Baumriesen in den beiden Urwaldstücken sind überzogen mit Orchideen und Bromelien. Viele der Tier- und Pflanzenarten sind endemisch, d.h. sie kommen nur in Kolumbien oder sogar nur in unserer Region vor, manche sind vom Aussterben bedroht.

Hier leben Nachtaffen, Waldhunde, Füchse, Opossums, Nasenbären, Gürteltiere und viele andere Säugetiere, zahlreiche Reptilien, Amphibien, farbenfrohe Schmetterlinge und andere kuriose Insekten. Und vor allem Vögel! Vögel verschiedenster Größen, Formen und Farben, bunt, laut schwatzend oder schimpfend, und scheinbar immer aktiv.

> Vogelbeobachtung

Elaenia flavogaster (Gelbbauch-Olivtyrann)

Das Reservat – Anima La Vida

Unser Naturreservat Anima La Vida weist eine enorme Vielfalt an Pflanzen und Tieren auf. Wir fördern hier die Renaturierung einer einzigartigen Naturlandschaft., indem wir bestehende Waldinseln vergrößern, ökologische Korridore schaffen und die beiden Urwälder unserer Farm mit benachbarten Wäldern verbinden.

Auf den ehemaligen Rinderweiden pflanzen wir eine Vielzahl einheimischer Baumarten. Anstelle von bloßem Gras und Koppeln für Tiere der Fleischproduktion, läuft man heute durch lichten Jungwald, in dem sich vielfältig bunte Vögel, Schmetterlinge und andere Tiere tummeln. Damit schützen und erhöhen wir die Biodiversität in einer ökologisch besonders wertvollen, aber auch fragilen Region. Das kolumbianische Ministerium für Umwelt und Nachhaltige Entwicklung hat diesen Beitrag gewürdigt, indem es unsere Farm Ende 2022 zu einem Naturreservat der Zivilgesellschaft erklärt hat.

Clavija cauliflora, eine noch wenig erforschte und sehr seltene Pflanze, wächst in unserem Urwald. Hier ein Exemplar mit Samen.

Auf dem Foto von googleearth in 2018 sind die hellgrünen Rinderweiden deutlich zu erkennen.

Als natürlichen Bestand unserer beiden Urwaldstücke haben wir mehr als 130 Baumarten registriert, darunter viele endemische und vom Aussterben bedrohte Arten. Diese enorme Biodiversität wollen wir schützen, erweitern und anderen Fincas zur Verfügung stellen. Wir experimentieren, wie sich die durch die Rinderbeweidung degradierten Böden mit ihren aggressiven Unkräutern – invasiven Gräsern und Farnen – renaturieren lassen. Arbolocos und Nigüitos fungieren dabei als Pionierpflanzen, um die verödeten Böden wieder bewohnbar zu machen.

Auf der Drohnenaufnahme von 2022 ist eine fast geschlossene Baumdecke zu sehen.

Weitere für die Renaturierung wichtige Pflanzen sind Guamos, Vainillos, Carboneros und Chachafrutos, die für Humusbildung und eine natürliche Düngung sorgen, indem Bakterien in ihren Wurzeln Stickstoff aus der Luft binden und diesen über abfallende Blätter und Äste weiterreichen. Wir verwenden gefährdete Baumarten wie Cedro Negro (Anden-Walnuss), Roble (Eiche) und Wachspalmen, aber auch besonders seltene Bäume, deren Samen und Setzlinge wir aus dem eigenen Urwald, von befreundeten Farmen und Reservaten sowie von Baumschulen erhalten.

Sie können unser Reservat in geführten Touren besichtigen, unseren Café Río Lejos aus dem Naturreservat bestellen, die Renaturierung unterstützen oder diese Seite aufmerksam lesen und weiterempfehlen.

Colibri coruscans und Dutzende weitere Vogelarten finden sich im Reservat Anima La Vida in Pijao.

Renaturierung

Leider breitet sich im kolumbianischen Departement Quindío der Avocado-Anbau aus, für den großflächig junge Wälder gefällt und Fahrwege angelegt werden, die in den steilen Hängen für massive Erosionen sorgen. Die Monokulturen benötigen große Mengen chemischen Dünger und Gifte, um das „Superfood“ des Nordens zu produzieren. Die UNESCO droht deshalb bereits, der kolumbianischen Kaffeeregion Eje Cafetéro den Status als Weltkulturerbe zu entziehen.

Eine Alternative zu Avocado-Monokulturen

Mit der Einführung von Agroforstwirtschaft im Kaffeeanbau und der Renaturierung von Brachland wollen wir ein Gegengewicht zu diesem neuen Raubbau an der Natur setzen. Wir wollen Bewusstsein für die enorme Vielfalt und Schönheit der heimischen Natur wecken und den Farmern alternative Einkünfte erschließen, indem wir Bäume für Bauholz in nachhaltiger Forstwirtschaft und Fruchtbäume pflanzen. In regenerierten Zonen siedeln sich viele exotische Tiere an, die dem lokalen Ökotourismus eine weitere Attraktion bieten. Der Anbau von Kaffee soll wieder rentabler werden, weil er unter Schattenbäumen seine Qualität verbessert und als Spezialitätenkaffee höhere Preise erzielen kann.

Ein männlicher Kappennaschvogel (Chlorophanes spiza)

Aus den Erfahrungen der Renaturierung und mit den Ressourcen unserer Farm – Samen und Setzlingen – bestücken wir unsere Baumschule Endemika Colombia. Wir züchten ausschließlich einheimische Bäume. Pionierbäume dienen der Renaturierung degradierter Böden. Bestimmte samenbestückte Bäume locken Vögel, Fledermäuse und andere Säugetiere an. Nutzbäume produzieren Brennholz und Bauholz oder liefern Früchte für den menschlichen Konsum. Seltene und vom Aussterben bedrohte Bäume reichern die Biodiversität an.

Pirol (Icterus chrysater)

Wir helfen anderen Farmen, ungenutztes Land wiederaufzuforsten und auf Agroforstwirtschaft im Kaffeeanbau umzusteigen. Dies reduziert über die CO2-Aufnahme der Bäume den Anteil an Treibhausgasen in der Atmosphäre und schützt zugleich die Böden vor den Auswirkungen des Klimawandels. Denn immer häufiger werdender Starkregen verursacht Erosionen und vernichtet die fruchtbare Humusschicht. Bäume können diesen Prozess aufhalten und umkehren, indem sie das Wasser bremsen, absorbieren und neuen Humus aufbauen. Zugleich verhindern sie die Austrocknung der Böden in längeren Trockenzeiten und verdrängen auf natürliche Weise aggressives Unkraut.