Vom Sämling über den Anbau, die Ernte, Verarbeitung und die Röstung bis zum Versand zum Endkunden befindet sich der gesamte Herstellungsprozess des Café Río Lejos in unserer Hand. Dadurch können wir höchste Qualität und einen verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Natur garantieren.
Anbau
Unsere Kaffees bauen wir ökologisch im Kreislauf der Natur und ohne Einsatz von Chemikalien und Giften an. Wir betreiben Agroforstwirtschaft: Unsere Kaffeebäumchen wachsen im Schatten weit ausladender Guamo-Bäume, die ihnen Schutz vor zu viel Sonne, Starkregen und Erosion bieten. Die stickstoffbindenden Bäume liefern über den Abwurf von Blättern und Ästen natürlichen Dünger und reduzieren das Wachstum aggressiver Unkräuter. Zugleich locken sie mit ihren süßen Blüten und Früchten zahlreiche Vögel an, die nebenbei Insekten vernaschen.
Verarbeitung
Unseren Café Río Lejos ernten und verarbeiten wir sorgfältig und umweltschonend. Wir pflücken nur die reifen Früchte der Kaffeebäume und verarbeiten sie in zwei unterschiedlichen Prozessen weiter, einerseits als „halb-gewaschenen“ Café Semi-Lavado, andererseits in ganzer Frucht getrocknet zu Café Natural.
Den Café Semi-Lavado lassen wir 6–7 Tage anaerob, das heißt ohne Sauerstoffzufuhr, fermentieren, bevor wir ihn schälen und nur kurz waschen. Wenn es die geerntete Menge und das Wetter zulassen, trocknen die Bohnen zunächst auf dem Sonnendach, anschließend in einem Glashaus rein mit Sonnenenergie. Der getrocknete Pergamino-Kaffee verfügt über eine weiße Schale, die in einer Mühle (Trilladora) entfernt wird. Die daraus gewonnenen grünen Almendra-Bohnen werden sortiert, um defekte Bohnen zu entfernen. Erst dann geht es in die Rösterei, wo der Kaffee seine bekannte braune Farbe und die charakteristische Form der Röstbohne erhält.
Der Café Natural verbleibt hingegen nach der 6–7‑tägigen anaeroben Fermentation in seiner Schale und trocknet zusammen mit ihr. Dadurch absorbieren die Kaffeebohnen die Aromen und die Süße des Fruchtfleisches. Der Trocknungsprozess auf dem Trockendach bzw. im Trockenhaus dauert deutlich länger als beim Semi-Lavado, und der Geschmack verfeinert sich nach der Trocknung noch durch eine Lagerung in luftdicht verschlossenen Säcken. Die geschälten Bohnen sind honigbraun, und defekte Bohnen werden sorgfältig von Hand aussortiert. Die gerösteten Bohnen verbreiten ein betörend fruchtiges Aroma.
Direktvertrieb
Wir lassen unsere Kaffees in Quindío rösten und verpacken. Wir wollen in engem Kontakt zu unserem Röster stehen und dass die Wertschöpfung möglichst in Kolumbien geschieht und den Menschen vor Ort zugutekommt. Wir sparen dadurch außerdem Material für die Umverpackung und rund 20% an Gewicht für den Transport.
Den Direktversand nach Deutschland übernimmt Colombian Spirit für uns. Von dort verschickt ihn Pedro Citoler europaweit an die Endkunden. Da wir wesentlich auf Vorbestellung arbeiten, haben wir in Deutschland nur minimale Lagerkosten und logistischen Aufwand. Hinzu kommt die Röststeuer von 2,19 €/kg und die Einfuhrumsatzsteuer. Vom Endpreis gelangen mehr als 70% zurück nach Kolumbien, rund 50% zur Farm. Das ist weit mehr als bei anderen Kaffees, bei denen oft nur 10% des Endpreises zu den Produzenten gelangen.
Faire Löhne, faire Preise
Alle Schritte vom Anbau bis zum Endverbraucher befinden sich in unserer Hand, so dass wir uns die gewöhnlich hohen Margen für Vertrieb, Lagerhaltung und Verkauf sparen. Dadurch bleibt unser hochwertiger Spezialitätenkaffee preisgünstig. Gleichzeitig können wir uns eine intensive Pflege und sorgfältige Verarbeitung des Kaffees leisten und unsere Arbeiter fair für ihre harte Arbeit entlohnen. Wir beschäftigen sie ganzjährig, versichern sie und bezahlen ihnen einen überdurchschnittlich hohen Lohn. Das ist die Ausnahme im Kaffeesektor, wo Arbeitsverhältnisse gewöhnlich sehr prekär, nur saisonal, unversichert und niedrig entlohnt sind.