Schlagwort: Agroforstwirtschaft

CO2 kompensieren

Eine persönliche CO2-Kompensation leisten

Jeder Mensch in Deutschland verursacht durch Konsum, Heizen, Reisen und andere Aktivitäten durchschnittlich 10,8 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Das sind rund 8 Tonnen mehr als das Ökosystem der Erde absorbieren kann.

Wie wäre es deshalb, den ganz persönlichen Fußabdruck zu minimieren oder sogar zu kompensieren? Eine einfache, schnelle und effiziente Möglichkeit ist es, Wiederaufforstung zu betreiben. Sie ist jederzeit und fast überall möglich, und sie bietet neben der CO2-Absorption weitere Vorteile für Mensch und Natur. Denn sie kühlt das Mikroklima, befeuchtet und regeneriert Böden, schützt vor den Auswirkungen des Klimawandels wie Starkregen und Dürren, ermöglicht nachhaltige Landwirtschaft, schafft neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen und erhöht damit die Biodiversität. Wir bieten Ihnen direkte Umweltinvestments in konkrete Projekte in Quindio, Kolumbien. Mit Ihrem Beitrag finanzieren Sie die Aufforstung von Brachland und die Einführung von Agroforstwirtschaft.

Was kostet CO2?

Das ist eine schwierig zu beantwortende Frage. Waldbesitzern im globalen Süden werden oft 5-10 € pro Tonne CO2-Kompensation angeboten und eine viel zu niedrige Menge an CO2-Absorption angesetzt. Bei verschiedenen freiwilligen Projekten bezahlt man 30-40€ pro Tonne CO2. Börslich gehandelte CO2-Emissionsrechte kosten 81,50 € (Stand Ende Mai 2023). Das Bundesumweltamt berechnet den Kostensatz einer Tonne CO2 mit 195€. Es ist also eher die Frage, was es Ihnen Wert ist, Ihren CO2-Ausstoß zu kompensieren.

Was kostet Wiederaufforstung in Kolumbien?

Wir kalkulieren für eine nachhaltige Wiederaufforstung von einem Hektar Wald in Kolumbien mit 1.000 Bäumen je nach Terrain, vorhandenem Bewuchs und Hochwertigkeit der verwendeten Pflanzen 4.000 bis 6.000€. Dies schließt eine zweijährige Pflege ein und garantiert, dass die Bäume in dieser Zeit einen geschlossenen Jungwald bilden können und nicht mehr von Unkraut bedroht sind. Nach 20 Jahren gibt der Wald normalerweise in etwa dieselbe Menge CO2 durch Verrottung ab, die er durch Photosynthese aufnimmt. Er absorbiert dann nur noch geringfügig zusätzliches CO2 durch Aufbau von Humus. Wir möchten dieses Limit an Absorptionskapazität zeitlich ausdehnen, indem wir bei der Waldpflege Pyrolyse-Verfahren zur Produktion von Bio-Kohle einsetzen, die wir als Düngerzusatz in den Boden einarbeiten. Dieses Verfahren gilt als Möglichkeit, Kohlenstoff langfristig zu binden, der sonst bei der Verrottung wieder in die Atmosphäre gelangen würde.

Wieviel CO2 absorbiert Jungwald in Kolumbien?

Wir gehen konservativ gerechnet von einer durchschnittlichen CO2-Absorption des heranwachsenden Waldes in Kolumbien von 15 Tonnen pro Hektar und Jahr aus. In den Tropen wächst Wald dreimal so schnell wie in den gemäßigten Zonen Mitteleuropas, und in Deutschland werden gewöhnlich 6 Tonnen angesetzt. Da die meisten Flächen bereits über einige Sträucher und schnellwachsende Pionierbäume verfügen und wir eine Mischung aus schnell und langsam wachsenden Bäumen pflanzen, findet von Anfang an eine nennenswerte CO2-Absorption statt, die kontinuierlich zunimmt.

Was kostet Sie die CO2-Kompensation bei der Aufforstung in Kolumbien?

Bei einem Durchschnittspreis von 5.000 € für die Aufforstung eines Hektars Wald und 15 Tonnen CO2-Absorptionskapazität pro Jahr und Hektar, betragen die Investitionskosten für ein Waldstück in Kolumbien, das 20 Jahre lang jährlich eine Tonne CO2 absorbiert rund 330€. Anders gerechnet sind 16,50€ in etwa der Preis für die Pflanzung und Pflege von Bäumen, die in 20 Jahren eine Tonne CO2 absorbieren werden. Dies sind die reinen Pflanzungskosten, die keine Kompensation für den Landbesitzer beinhalten. Wir stellen es den Landbesitzern frei, zusätzlich eine CO2-Kompensation zu beantragen, und wir werden ihnen hierbei helfen.

Hier ein paar Optionen für Sie

Um die natürliche Absorption Ihres CO2-Fußabdrucks in einer Finca in Kolumbien zu kompensieren, bei Annahme von 10,8 Tonnen durchschnittlicher CO2-Verursachung, müssten Sie jährlich 178,20 € für Aufforstung bezahlen (10,8 t CO2 x 16,50 €/t CO2). Sie können auch einmalig 3564€ für die Aufforstung eines Waldstücks von 0,74 Hektar bezahlen, das 20 Jahren lang Ihren kompletten CO2-Konsum absorbieren wird. Da sich der CO2-Konsum in Deutschland künftig (hoffentlich!) reduzieren wird, kompensieren Sie nicht nur ihren Verbrauch, sondern tragen auch von dem historischen Überschuss ab, den wir Westeuropäer mit unserem Lebenswandel leider aufgebaut haben.

Bitte bedenken Sie

Ihr persönlicher CO2-Verbrauch kann niedriger, aber auch bedeutend höher als der Durchschnitt von 10,8 Tonnen liegen. Ein Interkontinentalflug (Hin und Rück) produziert allein ca. 2 Tonnen CO2. Als Bewohner von Industrienationen haben wir außerdem über die letzten Jahrzehnte einen enormen Überschuss an CO2 in der Atmosphäre erzeugt, der in unserem Wohlstandsniveau gebunden ist. Aus globalen Gerechtigkeitsgründen müssten wir also sehr viel mehr CO2 kompensieren als wir aktuell verbrauchen, um unser in der Atmosphäre akkumulierte CO2 zu reduzieren. Und noch etwas: Sie können sich bei uns nicht „freikaufen“ für Energieverschwendung. Viel wichtiger als erzeugtes CO2 zu kompensieren ist es, den eigenen CO2-Verbrauch dauerhaft zu reduzieren!

Solidaritäts-Waldkaffee

Wir kooperieren mit Kaffeefarmen, die auf einen nachhaltigen und ökologischen Anbau unter Schattenbäumen umsteigen. Agroforstwirtschaft ist eine vielversprechende Alternative zu bestehenden Monokulturen. Die Bäume absorbieren CO2 und schützen den Kaffee vor Extremwettern wie Trockenheit und Starkregen. Sie fangen Wind ab und reduzieren dadurch die Infektion der Blätter mit Pilzen. Sie locken nützliche Insekten wie Bienen und Hummeln an, die bei der Bestäubung helfen, und Vögel, die Schädlinge verspeisen. Durch die Beschattung und den Blattabwurf schwächen und verdrängen sie Unkräuter. Mit Schattenbäumen benötigt man praktisch keine Pestizide, Herbizide und Fungizide mehr. Stickstoffbindende Bäume wie Guamos, Chachafrutos, Vainillos und Carboneros verringern zudem den notwendigen Düngereinsatz. Der Schatten erhöht die Qualität des Kaffees, weil die Kirschen langsamer heranreifen und dadurch komplexere Aromen entwickeln. All das macht den geringeren Ernteertrag gegenüber dem Anbau in der Sonne wieder wett.

Wir fördern den Umstieg von Kaffeefarmen auf Agroforstwirtschaft, indem wir ihnen bei der Vermarktung ihres hochwertigen und nachhaltig produzierten Kaffees helfen. Einen Teil des Preises investieren wir in das Pflanzen von Schattenbäumen für die Agroforstwirtschaft und von seltenen Bäumen zur Renaturierung von Brachland zwischen den Kaffeefeldern.

Manfred Hiller hat uns zwei seiner besonders exquisiten HillSense Spezialitätenkaffees der Finca Andaluz in Genova zur Verfügung gestellt. Ein Teil des Verkaufspreises geht in die Renaturierung seiner und anderer Farmen.

Arabica Pur ist ein mild gerösteter Kaffee aus Castillo-Bohnen. Er schmeckt nach Karamell, Zuckerrohr, dunkler Schokolade und Trockenfrüchten. Auf der Skala der Specialty Coffee Association erzielt er 87 Punkte. Im 500g-Päckchen in Bohne kostet er 13 €, wovon 3 € in Projekte der Renaturierung fließen.

Gesha ist der wohl berühmteste Spezialitätenkaffee, der auf Auktionen Rekordpreise erzielt. Anaerob fermentiert und als Gesha Natural getrocknet betonen wir seine fruchtigen und süßen Noten von Zitrusfrüchten, Jasmin und Lulo. Er ist etwas für Liebhaber ganz besonderer Kaffees und erzielt sensationelle 89 Punkte. Wir verkaufen das 250g-Päckchen in ganzer Bohne für 15 €, davon gehen 5 € pro Päckchen als Spende an Projekte der Renaturierung.

Bitte benutzen Sie unseren Bestellschein für den Solidaritäts-Waldkaffee.

Die von uns gepflanzten Bäume beschatten den Kaffee, bieten Dünger für den Kaffee und locken viele Tiere an, die die Biodiversität erhöhen. Hier ein Weibchen des Chlorophanes spiza in einem Chachafruto-Baum.

Wir betreiben Renaturierung

Um die Renaturierung des Reservats Anima La Vida und anderer Fincas zu fördern, haben Anderson Muñoz und ich eine Baumschule für nützliche und seltene Bäume auf meiner Farm und eine zweite in Armenia eingerichtet. Daraus wollen wir auch anderen Farmen bei der Renaturierung brachliegender Flächen in Naturwald helfen. Dieser Wald enthält einkommensgenerierende Elemente wie edle Hölzer, Fruchtbäume und die Förderung von Ökotourismus. Denn die Landbesitzer sollen mit ihrem Wald ein Einkommen generieren können, um ein langfristiges Interesse an Wiederaufforstung zu entwickeln.

Außerdem begleiten wir die Umwandlung von Kaffeeanbau ohne Beschattung in eine Agroforstwirtschaft, in der stickstoffbindende Bäume den Kaffee vor Starkregen und Erosion schützen, Feuchtigkeitsschwankungen ausgleichen, natürlichen Dünger produzieren, Unkraut reduzieren und viele andere Vorteile bieten. Die Produktivität nimmt dadurch etwas ab, aber dieser Anbau reduziert den Einsatz von Dünger und macht Pflanzenschutzmitteln idealerweise überflüssig. Der Kaffee ist qualitativ hochwertiger, weil er langsamer und ohne Gifte heranwächst, und er erzielt als Spezialitätenkaffee einen höheren Preis.

Projekte der Renaturierung

Derzeit sind wir im Gespräch mit mehreren Farmern, die brachliegende Flächen renaturieren und ihren Kaffeeanbau auf Agroforstwirtschaft umstellen möchten.

Carmen und Sebastian sind Musiker, die in Kanada leben und ihren Kindern ein Stück Natur ihrer Heimat Kolumbien erschaffen und erhalten wollen. Sie haben eine Farm gekauft und möchten ein Kulturprojekt einrichten, in das sich Künstler aller Welt zurückziehen und kennen lernen können. Große Teile der Farm werden sie hierfür wiederaufforsten, den Kaffeebereich in Agroforstwirtschaft umwandeln.

Doña Maria baut schon einen guten Kaffee unter Schattenbäumen an, der allein ihr kein ausreichendes Einkommen generiert. Deshalb unterhält sie zusätzlich eine kleine Rinderzucht. Wir würden ihr gerne helfen, durch verbesserte, ökologische Anbaumethoden und durch Direktvermarktung mehr für ihren Kaffee zu erzielen, damit sie die Rinder aufgeben und die teils steilen Rinderweiden renaturieren kann.

Manfred baut in Genova auf 28 ha verschiedene Spezialitätenkaffees an. Er hat auf Teilen seiner Farm sehr gute Erfahrung mit Kaffee unter Schattenbäumen gesammelt und möchte jetzt alle Bereiche mit Guamo-Bäumen beschatten. Ungenutzten Flächen der Farm will er renaturieren und ein Netz ökologischer Brücken zwischen den Kaffeebäumen einrichten, um die Waldstücke zu verbinden.

Mauricio hat sich eine Finca fernab in den Bergen von Salento gekauft. Er will die verwilderten Weiden seiner Farm in nativen Wald umwandeln. Aber aggressive Unkräuter und Kletterpflanzen erdrücken derzeit fast alle heranwachsenden Bäume. Außerdem hat er eine Rinderweide, die er noch verpachtet und in einen Wald umwandeln möchte.

Mit diesen Projekten können wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen:

  • Die gepflanzten Bäume absorbieren das Treibhausgas CO2 und fungieren als CO2-Senken.
  • Die Bewaldung reduziert die negativen Auswirkungen des Klimawandels wie Starkregen und Erosion und ermöglicht eine nachhaltige Landwirtschaft.
  • Die Farmer erhalten neue Einkommensquellen, etwa mit Bauholz, durch Ökotourismus und CO2-Kompensation.
  • Wir fördern den Umstieg von klimaschädlicher Rinderzucht auf klimafreundliche Agroforstwirtschaft.
  • Wir erweitern Waldinseln, verbinden sie mit ökologischen Korridoren und stärken damit die Biodiversität in der Region.
  • Die Farmen produzieren einen qualitativ hochwertigen, ökologischen Kaffee und bewahren die von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannte Kultur im kolumbianischen Kaffeedreieck.

Wollen Sie uns unterstützen?

Wir betreiben die Renaturierung von Flächen nach wissenschaftlichen, ökologischen und sozioökonomischen Prämissen, die eine nachhaltige Umkehr des Waldverlusts erreichen soll. Viele Angebote im Internet zeigen, dass das Versprechen von Aufforstung und Klimaschutz ein lukratives Geschäftsmodell geworden ist. Dabei nutzen manche NGOs die Bereitschaft von Menschen aus, etwas Gutes gegen den menschengemachten Klimawandel unternehmen zu wollen. Spenden fließen in teure „Studien“, Dienstreisen (selbstverständlich mit dem Flugzeug) und in die Verwaltung, sprich Gehälter der Organisatoren. Die Wiederaufforstung geschieht häufig nur mit wenigen Baumarten, die in Reih und Glied gepflanzt werden, um die Kosten zu reduzieren. Was in 5 oder 10 Jahren aus dem Wald wird, interessiert nicht mehr.

Unsere Projekte sind kostengünstig, transparent und nachhaltig.

  • Wir entwickeln gemeinsam mit den Farmbesitzern an ihre Bedürfnisse angepasste Modelle der Renaturierung.
  • Wir pflanzen eine große Bandbreite an Bäumen, die wir an die natürlichen Gegebenheiten und die ursprüngliche Vegetation angepasst auswählen. Im Angebot haben wir rund 70 verschiedene, ausschließlich native Baumarten, einige von ihnen sind vom Aussterben bedroht. Besonderen Wert legen wir auf Fruchtbäume, die Vögel und andere Tiere anlocken. Wir bewahren und erhöhen damit die Biodiversität.
  • Wir arbeiten transparent, berichten regelmäßig über die Fortschritte und werden Ihnen genaue Beschreibungen unserer Projekte liefern und unsere buchhalterische Planung offenlegen.
  • Unsere Kosten sind gering, weil wir vor Ort zahlreiche interessierte Farmen kennen. Wir unterhalten keinen teuren Verwaltungsapparat und buchen keine klimaschädlichen Flugreisen zu Projekten. Wir verwenden lokale Pflanzen aus unseren Baumschulen und von kooperierenden Baumschulen, und wir führen die Anpflanzung und das Monitoring selbst durch.

Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie sich für unsere Projekte interessieren und uns helfen wollen! Sie können die Renaturierung durch den Kauf von Café Río Lejos, durch Spenden oder durch den Kauf unseres Solidaritäts-Waldkaffees unterstützen.

Unterstützen Sie unsere Renaturierung

Unsere Erfahrungen des Umbaus einer konventionellen Farm mit Kaffee und Rinderzucht in eine Farm für organischen Hochlandkaffee und in ein Naturreservat wollen wir gerne anderen Farmen zugute kommen lassen. Hierfür haben wir zwei Baumschulen rein mit einheimischen und ökologisch wertvollen Bäumen angelegt, aus denen wir Renaturierungsprojekte bestücken. Wir wollen dadurch die Biodiversität in der Region stärken, Bauern eine profitable und an den Klimawandel angepasste Landwirtschaft ermöglichen und durch Wiederaufforstung einen Beitrag zur Reduktion von klimaschädlichem CO2 leisten. Sie können uns auf vielfältige Weise bei diesen Aktivitäten unterstützen.

Kaffeekauf

Durch den regelmäßigen Kauf von Café Río Lejos helfen sie uns, einen arbeitsintensiven Kaffee in einer naturschonenden Weise mitten im Naturreservat Anima La Vida anzubauen und gleichzeitig unser Naturreservat auszubauen. Werben Sie bei Freunden, Verwandten, Nachbarn und Arbeitskollegen! Verschenken Sie den Kaffee zu Geburtstagen, an Weihnachten, oder bringen Sie ihn als Besuchsgeschenk mit! Eine größere Sammelbestellung reduziert Ihren Einkaufspreis. Steigen Sie in Ihrem Büro, in der Praxis oder im Betrieb auf Café Río Lejos um! Wir stellen gerne einen Prospekt zum Ausdruck bereit, damit Ihre Kolleginnen und Kollegen mehr über den Kaffee und unser Projekt erfahren.

Solidaritäts-Waldkaffee

Wir bieten einen Solidaritäts-Waldkaffee aus den Bohnen der auf Agroforstwirtschaft umsteigenden Farmen an. Durch unseren Direktvertrieb garantieren wir einen sehr hohen Geldrückfluss des Kaffees zu den Farmen. Einen Teil des Kaffeepreises investieren wir in die Pflanzung von Schattenbäumen und Waldinseln auf den beteiligten Kaffeefarmen.

Unterstützung des Reservats

Die Pflege und den Ausbau des Naturreservats Anima La Vida sowie die Aufzucht seltener Bäume können Sie finanziell unterstützen. Wir bieten hochauflösende digitale Fotos mit Tieren, Pflanzen und Landschaften aus dem Naturreservat Anima La Vida an, die Sie am Heimdrucker oder in Fotogeschäften ausdrucken (lassen) können. Ein Set mit je 12 Motiven, geeignet etwa für einen Kalender, kostet 24 €. Sie können die einzelnen Motive auch als Poster nutzen. Bitte kontaktieren Sie uns.

Wissenschaftliche Forschung

Uns liegt sehr an einer wissenschaftlich fundierten und von Wissenschaft begleiteten Renaturierung. Wir kooperieren bereits mit dem Botanischen Garten in Potsdam, und wir begrüßen Forschungsarbeiten im Reservat Anima La Vida.

CO2-Kompensation

Es gibt leider noch keine Möglichkeit, für die Renaturierung kleinerer Flächen CO2-Kompensation zu beantragen, weil eine Zertifizierung sehr teuer wäre. Wir bieten Ihnen deshalb eine CO2-Kompensation auf freiwilliger Basis an. Bei kommerziellen Anbietern von CO2-Kompensation fließt ein beträchtlicher Anteil der Gelder in Verwaltungsstrukturen und teure Zertifikate. Wir verwenden Ihre Spenden unmittelbar für Renaturierung. Wir bieten kleinen Farmen in unserer Nähe auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen der Renaturierung an. Dadurch entsteht eine nachhaltige Wertsteigerung und die Besitzer entwickeln ein langfristiges Interesse, ihre Bäume zu schützen und zu bewahren. Wir fördern den Umstieg auf Agroforstwirtschaft mit Kaffee im Wald, wir pflanzen Fruchtbäume, die Vögel und andere Tiere anlocken, stellen eine Wasserquelle wieder her oder schützen in steilem Gelände vor Erosion.

> Wie Sie Ihren CO2-Fußabdruck minimieren können

Durch unsere Tätigkeit kommen wir gelegentlich mit Fincas in Kontakt, die zum Verkauf stehen. Es handelt sich meist um „verwilderte“ Grundstücke, die bereits Pionierbäume enthalten. Bei einem kommerziellen Käufer wäre zu befürchten, dass der Jungwald gefällt und etwa klimaschädlich Avocados angebaut werden. Haben Sie Interesse an einer Kaufbeteiligung und wollen in künftigen Regenwald investieren?

> Über jede Hilfe, Hinweise und fachliche Unterstützung freuen wir uns!

Die Baumschule

Die enorme Vielfalt an Bäumen im Reservat Anima La Vida hat uns motiviert, die Samen und Setzlinge vieler nützlicher und seltener Bäume zu sammeln und in einer Baumschule auf der Finca La Esmeralda zu züchten. Mit ihnen betreiben wir die Renaturierung des Reservats Anima La Vida und stellen sie anderen Projekten der Wiederaufforstung zur Verfügung.

Nury Esperanza Cardona und Anderson Muñoz haben eine zweite Baumschule Endémika Huerto Nativo in Armenia eröffnet, in der wir Waldbäume züchten und an Projekte der  Wiederaufforstung liefern. Auch Privatkunden sind herzlich willkommen.

Wir fördern die Biodiversität

Wir achten auf eine möglichst große Vielfalt an Bäumen und liefern ausschließlich einheimische Pflanzen, bevorzugt seltene, ungewöhnliche und vom Aussterben bedrohte, um gezielt die Biodiversität in der Region zu fördern. Nur in Kenntnis der lokalen Gegebenheiten und des ökologischen Zusammenspiels der Arten kann ein nachhaltig wachsender Wald entstehen. Unsere Bäume dienen deshalb verschiedenen Bedürfnissen und Funktionen der Renaturierung.

Schnellwachsende Pionierbäume wie Arbolocos, Nigüitos, Balsos und Chilcos schützen den Boden vor Austrocknung und Starkregen, verdrängen aggressive Unkräuter und bieten langsamer wachsenden Waldbäumen Schatten und Schutz.

Leguminosen wie Chachafrutos, Guamos, Carboneros und Vainillos reichern über stickstoffbindende Bakterien in ihren Wurzeln den Boden mit Aminosäuren und Nitraten an. Über abfallende Blätter und Äste bilden sie einen fruchtbaren Humus. Sie helfen besonders gut bei der Umstellung auf Agroforstwirtschaft.

Mit wasserbindenden und vor Erosion schützenden Pflanzen, etwa dem Nacedero und Bambus, stellen wir kleine Wasserläufe wieder her, stabilisieren Erosionsrinnen und sorgen für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt.

Wir propagieren Bäume, deren Samen und Früchte Vögel, Fledermäuse und Insekten anlocken, weil sie auf natürliche Weise weitere Samen und Varietäten verbreiten.

Ein Schwerpunkt unserer Baumschulen liegt auf seltenen und vom Aussterben bedrohten Bäumen wie Zedern, Wachspalmen, Robles, Laureles, Kautschuk und Magnolien, um ihre Verbreitung zu fördern.

Unsere Bäume nutzen der Natur und den Menschen

Die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft und die Renaturierung brachliegender oder von Rindern genutzter Flächen können nachhaltig nur gelingen, wenn sie die sozioökonomischen Bedürfnisse der Beteiligten berücksichtigen. Wir bemühen uns, Zusatzeinkommen durch hochwertigen Kaffeeanbau, Ökotourismus, den Anbau von Nutzpflanzen im Wald und eine nachhaltige Forstwirtschaft zu generieren. Wir pflanzen edle Holzbäume wie die Schwarze und Rote Zeder. Aufgrund ihres robusten und wasserresistenten Holzes wurden, sie in der Vergangenheit so massiv ausgebeutet dass sie mittlerweile unter Naturschutz stehen. Gezielt angepflanzt und nachhaltig geerntet können sie mit ihrem hervorragenden Bau- und Möbelholz Farmen ein Extraeinkommen bieten und die invasiven Eukalyptusbäume und Pinien ablösen. Wir kooperieren mit vielen kleinen Baumschulen in der Region, über die sich Farmer mithilfe der spezifischen Ressourcen ihrer Farm ein Zusatzeinkommen generieren können. Gemeinsam bilden wir ein Netzwerk, das eine große Bandbreite an einheimischen, seltenen Bäumen anbietet.

Wir verkaufen unsere Bäume in Kolumbien auch an private Interessierte. Sprechen Sie uns gerne an, und wir schicken Ihnen eine Angebotsliste.

Kaffee im Wald (Agroforstwirtschaft)

Etwa auf einem Drittel der Farm, auf einer Fläche von rund fünf Hektaren, bauen wir nachhaltig den qualitativ hochwertigen, ökologischen Café Río Lejos an. Dabei nehmen wir Rücksicht auf die gewachsenen und sich verändernden Strukturen der Farm. Wo es zu feucht und zu schattig für Kaffee ist, da ermöglichen wir die Rückkehr des natürlichen Bewuchses aus Sträuchern und Bäumen. Da wo die Böden besonders fruchtbar sind, die Sonneneinstrahlung morgens die Kaffeebäumchen trocknen lässt und die mächtigen Schirme der Guamo-Bäume den Kaffee vor der prallen Mittagssonne und Starkregen beschützen, wächst unser besonders guter Spezialitätenkaffee heran. In den noch unbeschatteten Gegenden pflanzen wir systematisch Guamo- und Chachafruto-Bäume nach, die für Humusaufbau und die Düngung mit Stickstoff sorgen. Zugleich verdrängen sie durch ihren Blattabwurf Unkräuter, und sie bieten zahlreichen Vögeln Schutz und Nahrung, die uns bei der Schädlingsbekämpfung helfen.

Mitten durch das Kaffeegebiet verlaufen biologische Korridore, über die Wildtiere die verschiedenen Wälder erreichen können. Sie stärken sich auch gerne an den überreifen Bananen, die zwischen dem Kaffee wachsen und von denen wir ihnen etwas übrig lassen, ein Festessen für Vögel, Schmetterlinge, Gürteltiere und Eichhörnchen.

 

Vorzüge des beschatteten Kaffeeanbaus

Bedingt durch die Höhenlage der Farm, 1750-1950m, und die Schattenbäume reifen die Kaffeebohnen langsamer heran und sie sind kompakter als im Tiefland. Sie entwickeln dabei ihr besonders fruchtiges, kräftiges Aroma des kolumbianischen Hochlandkaffees. Zwar ist der Ernteertrag etwas geringer als bei Kaffee in der Sonne, aber dafür sparen wir den massiven Einsatz von Dünger und chemischen Pflanzenschutzmitteln, die bei den auf Quantität ausgelegten Monokulturen anfallen.

Eichhörnchen finden mitten im Kaffee Schutz, und eine Anden-Walnuss.

Kaffee im Wald erhöht nicht nur die Qualität des Kaffees, sondern hilft uns, auf die Herausforderungen des Klimawandels zu reagieren. Denn Starkregen haben hier in den letzten Jahren massiv zugenommen. Sie zerstören ungeschützte Kaffeeblüten und weichen den Boden auf, was zu schleichender Erosion bis hin zu Erdrutschen führt. Die Bäume und ihre Wurzeln federn diese Effekte ab, halten das Erdreich zusammen und speichern Feuchtigkeit, die sie in Trockenphasen wieder abgeben. In Wäldern angebauter Kaffee fungiert durch den Baumwuchs und Humusaufbau als Kohlenstoffsenke, während er ohne Schattenbäume ökologisch bedenklich ist, weil die Kaffeebäumchen schutzlos den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt sind und diesen verstärken.

Eine interessante Dokumentation zur Einführung von Agroforstwirtschaft im Kaffeeanbau mit Beispielen aus Pijao findet sich auf > zeit.de

Unsere Kaffeesorten

Wir bieten einen mild gerösteten Arabica, einen koffeinhaltigeren, recht mild gerösteten Espresso Forte und Espresso Blend in einer milden und einer dunkleren Röstung an. Letzterer eignet sich gleichermaßen als Espresso und als Filterkaffee. Diese Semi-Lavados werden mit nur wenig Wasserzusatz geschält und behalten dadurch im Trocknungsprozess einen Teil ihres Fruchtfleischs. Ferner haben wir verschiedene Naturals im Angebot, den Natural-Arabica, den kräftigeren Natural-Catimore, den schmackhaften Arabigo Typica oder besonders exquisit den Bourbon Rosado. 

 

Semi-Lavados

Unsere Semi-Lavados schälen wir nach einer Woche anaerober Fermentation mit geringem Wassereinsatz und trocknen sie anschließend mit dem verbliebenen Fruchtfleisch auf dem Sonnendach. Sie entwickeln dabei eine angenehme Balance zwischen edlen Säuren und der Süße von Karamell und Schokolade.

Wir bieten die vier Kaffeesorten sowohl in Bohne als auch gemahlen in 500g Päckchen an.

Für unseren Espresso Forte verwenden wir die koffeinhaltigeren, säurearmen Bohnen des Catimore, eines Hybrid aus Arabica (Caturro) und Robusta (Timor). Sie verbinden die milde Fruchtigkeit des Arabica mit dem stärker koffeinhaltigen Robusta. In einer milden Espresso-Röstung bietet Catimore eine ausgeprägte Crema und vollen Espressogeschmack.

Espresso Blend besteht zu zwei Dritteln aus Arabica und zu einem Drittel aus Catimore-Bohnen. Damit verbindet er den etwas herberen Catimore mit dem blumigeren Arabica. Er schmeckt fruchtig und süß nach Schokolade und Zuckerrohr. Sein Charakter kommt im Siebträger stärker zur Geltung, wo er eine schöne Crema entwickelt. Ein guter Allrounder für Vollautomat, French Press und Aeropress.

Wir bieten den Espresso Blend in zwei Röstungen an. Wem die anderen Sorten zu sauer sind, für den ist der kräftiger geröstete Espresso Blend „Dark Roast“ die richtige Wahl. Wer hingegen die milden Säuren und das fruchtige Aroma des kolumbianischen Hochlandkaffees schätzt, der sollte den Espresso Blend als „Light Roast“ wählen.

Arabica mild besteht aus Arabica-Bohnen, einer Mischung aus den Varietäten Castillo, Caturro und Colombia. Er hat einen blumigen Geruch und trägt Noten von Limette, Zuckerrohr, Karamell, Orangenschale und Trockenfrüchten. Mit seinem seidigen Körper und seiner milden Röstung eignet er sich gleichermaßen für Espresso, French Press, Cold Brew und Filterkaffee

Aktuell bieten wir zusätzlich einen sehr hochwertigen Arabica der Varietät Castillo der Finca Andaluz aus Genova als Solidaritäts-Waldkaffee an. Aus dem Erlös unterstützen wir die Umstellung dieser Farm auf Agroforstwirtschaft und die Renaturierung brachliegender Flächen und ökologischer Korridore.

 

Naturals

Unsere vier Naturals sind etwas Besonderes, da in ihnen die natürliche Süße und Fruchtigkeit der Kaffee-Bohne noch stärker als bei den Semi-Lavados zum Tragen kommt. Sie verströmen beim Öffnen der Packung und beim Mahlen ein betörendes Aroma. Beim Natural trocknen die Bohnen nach einer Woche anaerober Fermentation mit der Schale, so dass das süße Fruchtfleisch („miel“, Honig) die Bohne länger durchdringen kann. Der Trocknungsprozess dauert länger, bis zu zwei Monate, ebenso wie die Lagerung in luftdicht verschlossenen Säcken, die für einen Reifeprozess vergleichbar mit dem beim Wein sorgt. Unsere Naturals rösten wir mild, „medium“, um ihre exquisiten Aromen und Geschmäcker zu erhalten.

Wir bieten die Naturals in Bohne im 250g-Päckchen an.

Natural Arabica stellen wir aus den verschiedenen Arabica-Varietäten unserer Farm her. Er ist ein mild fruchtiger, wohlriechender Kaffee, der Geschmacksnoten von Schokolade, Karamell, Erdbeere und Wein trägt. Er eignet sich für Filterkaffee ebenso wie für Siebträgermaschinen und French Press. Besonders gut kommt sein Geschmack im Cold Brew-Verfahren zum Tragen.

Natural Catimore ist unsere spezielle Kreation. Er entwickelt durch die anaerobe Fermentation einen süßen und fruchtigen Geschmack nach Wein, Schokolade und Karamell, für den uns Gutachter 87 Punkte gegeben haben. Bestens geeignet ist er für Espressomaschine, Filter und French Press, hervorragend für Cold Brew, wo er nach Cognac duftet.

Die Kirschen des Arabigo Typica reifen an den ursprünglichen Arabigo-Bäumen, aus denen die heutigen Arabica-Varietäten gezüchtet wurden. Diese imposanten Bäume werden heute wiederentdeckt, nachdem sie in den vergangenen Jahrzehnten durch produktivere und resistentere Sorten ausgetauscht worden waren. Sie tragen recht große Bohnen, die durch die anaerobe Fermentation und die Sonnentrocknung mit Schale und sanft geröstet einen ganz besonderen, fruchtigen Duft und Geschmack entwickeln.

Frisch geerntete Kirschen des Bourbon Rosado

Natural Bourbon Rosado gehört zu den edelsten Kaffees weltweit. Seine Röstbohnen riechen und schmecken exotisch-fruchtig und entwickeln einen cremigen Körper. Unsere Zubereitung als anaerob fermentierter Natural unterstreicht diese Besonderheiten. Dieser Kaffee unserer Farm erreicht 88 Punkte auf der Bewertungsskala der Specialty Coffee Association (SCA).

Zurzeit bieten wir einen äußerst exquisiten Gesha-Natural der Finca Andaluz aus Genova als Solidaritäts-Waldkaffee an. Aus dem Erlös unterstützen wir die Umstellung dieser Farm auf Agroforstwirtschaft und die Renaturierung brachliegender Flächen und ökologischer Korridore.

> Kaffeebestellung

Das Team

Stephan Rosiny

Von Berufs wegen bin ich promovierter Politikwissenschaftler, Experte für Nahost und den zeitgenössischen Islam. Ich habe mich mit den Ländern des Nahen Ostens, insbesondere dem Libanon, sowie den Ideologien, Methoden und Zielen islamistischer Bewegungen befasst. Viele meiner Publikationen sind online bei MENALIB der Universitätsbibliothek Halle frei zugänglich.

Im Jahr 2017 beschloss ich, aus dem Hamsterrad aus Drittmittelprojekte beantragen und Artikel in hochgerankten Wissenschaftsjournalen unterbringen auszusteigen und in die wunderbare Landschaft des kolumbianischen Kaffeedreiecks zu entfliehen. Nahe Pijao habe ich die Finca La Esmeralda gefunden und seitdem den konventionell angebauten Kaffee zu einem hochwertigen, organischen Spezialitätenkaffee ausgebaut. Die Rinderweiden habe ich in ein Naturreservat verwandelt. Dabei habe ich mich in die Methoden der Agroforstwirtschaft, die professionelle Kaffeeverarbeitung und vieles mehr eingearbeitet.

In Zukunft möchte ich noch mehr gegen den menschengemachten Klimawandel und für den Schutz der Natur unternehmen. Ich habe hierfür ein Netzwerk liebenswerter Menschen gefunden, die meine Ziele teilen und unterstützen. Auf dieser Website stellen wir unsere Aktivitäten vor, und wir möchten Sie zum Lesen, Entdecken, und vielleicht zur Mithilfe animieren.

Das Team der Farm

Seit vielen Jahren schon arbeiten Antonio Layton und Gustavo Sanchez auf der Finca La Esmeralda. Antonio kennt sich hervorragend mit der biologischen Pflege des Kaffees in Agroforstwirtschaft aus. Gustavo hat mit seinem „grünen Daumen“ die meisten wilden Bäume auf der Farm gepflanzt und gepflegt. Mario Urrego besitzt ebenfalls viel Erfahrung im Anbau von Kaffee, pflegt und erntet ihn mit den anderen beiden. Cenelly ist das Herz und die Seele der Farm, sorgt für das leibliche Wohl und hält die Farm in Ordnung. Meine Arbeiter sind ganzjährig angestellt, was ihnen ein sicheres und regelmäßiges Einkommen gewährt, eine Ausnahme in der gewöhnlich sehr volatilen Kaffee-Agronomie.

Alle anderen Aufgaben sind meine: Management, Buchhaltung, Planung und Entwicklung neuer Projekte; Verarbeitung, Werbung, Logistik und Vermarktung des Kaffees, Schreinerarbeiten, Aufzucht von Bäumchen, Reparaturen, Einkäufe, und vieles mehr.

Anderson Muñoz

Anderson ist ein Biologe der Universität Quindío. Er half mir bei der Registrierung der Farm als Naturreservat. Seine Frau Nury Esperanza und er betreiben eine Baumschule in Armenia, in der sie nützliche und seltene einheimische Bäume züchten. Aus diesem Bestand unterstützen wir Farmen bei der Renaturierung brachliegender Flächen und der Umstellung auf Agroforstwirtschaft.

Pedro Citoler

Pedro empfängt und verpackt den Kaffee anhand der Vorbestellungen in Köln und bringt ihn anschließend zum Versanddienstleister. Er tut dies als Freundschaftsdienst, um unser idealistisch aufgebautes Kaffeeprojekt zu unterstützen. Dadurch haben wir in Deutschland keine Unkosten für Lagerhaltung und nur minimale für Logistik. Wir bieten einen hochwertigen, sehr arbeitsintensiven Spezialitätenkaffee zu einem günstigen Preis an und garantieren, dass rund 70% des Endpreises ins Produktionsland Kolumbien fließen, mehr als 50% auf unsere Farm.

Andreas Louis Seyerlein

Andreas Louis Seyerlein ist ein engagierter Literat, begnadeter Autor, Ästhet, ein ungeheuer hilfsbereiter Mensch und mein langjähriger Freund. Er hat diese Webseite mit viel Liebe zum Detail und Geduld für meine Extrawünsche gezaubert. Er erschließt uns damit die digitale Welt, stellt den Kontakt über Ozeane und zwischen Kontinenten her. Er macht es möglich, von unserem Kaffee und unseren Projekten zu berichten und hoffentlich einen fruchtbaren Austausch mit den Besuchern dieser Website herzustellen.

Café Río Lejos – Anbau und Verarbeitung

Vom Sämling über den Anbau, die Ernte, Verarbeitung und die Röstung bis zum Versand zum Endkunden befindet sich der gesamte Herstellungsprozess des Café Río Lejos in unserer Hand. Dadurch können wir höchste Qualität und einen verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Natur garantieren.

Anbau

Unsere Kaffees bauen wir ökologisch im Kreislauf der Natur und ohne Einsatz von Chemikalien und Giften an. Wir betreiben Agroforstwirtschaft: Unsere Kaffeebäumchen wachsen im Schatten weit ausladender Guamo-Bäume, die ihnen Schutz vor zu viel Sonne, Starkregen und Erosion bieten. Die stickstoffbindenden Bäume liefern über den Abwurf von Blättern und Ästen natürlichen Dünger und reduzieren das Wachstum aggressiver Unkräuter. Zugleich locken sie mit ihren süßen Blüten und Früchten zahlreiche Vögel an, die nebenbei Insekten vernaschen.

8 kg frische Kaffeekirschen ergeben 1,6 kg Pergamino, 1,3 kg Almendra oder 1 kg Röstkaffee.

Verarbeitung

Unseren Café Río Lejos ernten und verarbeiten wir sorgfältig und umweltschonend. Wir pflücken nur die reifen Früchte der Kaffeebäume und verarbeiten sie in zwei unterschiedlichen Prozessen weiter, einerseits als „halb-gewaschenen“ Café Semi-Lavado, andererseits in ganzer Frucht getrocknet zu Café Natural.

Den Café Semi-Lavado lassen wir 6-7 Tage anaerob, das heißt ohne Sauerstoffzufuhr, fermentieren, bevor wir ihn schälen und nur kurz waschen. Wenn es die geerntete Menge und das Wetter zulassen, trocknen die Bohnen zunächst auf dem Sonnendach, anschließend in einem Glashaus rein mit Sonnenenergie. Der getrocknete Pergamino-Kaffee verfügt über eine weiße Schale, die in einer Mühle (Trilladora) entfernt wird. Die daraus gewonnenen grünen Almendra-Bohnen werden maschinell sortiert, um defekte Bohnen zu entfernen. Erst dann geht es in die Rösterei, wo der Kaffee seine bekannte braune Farbe und die charakteristische Form der Röstbohne erhält.

Der Café Natural verbleibt hingegen nach der 6-7-tägigen anaeroben Fermentation in seiner Schale und trocknet zusammen mit ihr. Dadurch absorbieren die Kaffeebohnen die Aromen und die Süße des Fruchtfleisches. Der Trocknungsprozess auf dem Trockendach bzw. im Trockenhaus dauert deutlich länger als beim Semi-Lavado, und der Geschmack verfeinert sich nach der Trocknung noch durch eine Lagerung in luftdicht verschlossenen Säcken. Die geschälten Bohnen sind honigbraun, und defekte Bohnen werden sorgfältig von Hand aussortiert. Die gerösteten Bohnen verbreiten ein betörend fruchtiges Aroma.

Getrocknete Kaffeekirschen, aus denen der fruchtige Natural gewonnen wird.

Direktvertrieb

Wir lassen unsere Kaffees in Quindío rösten und verpacken. Wir wollen in engem Kontakt zu unserem Röster stehen und dass die Wertschöpfung möglichst in Kolumbien geschieht und den Menschen vor Ort zugutekommt. Wir sparen dadurch außerdem Material für die Umverpackung und rund 20% an Gewicht für den Transport.

Den Direktversand nach Deutschland übernimmt Colombian Spirit für uns. Von dort verschickt ihn Pedro Citoler europaweit an die Endkunden. Da wir wesentlich auf Vorbestellung arbeiten, haben wir in Deutschland nur minimale Lagerkosten und logistischen Aufwand. Hinzu kommt die Röststeuer von 2,19 €/kg und die Einfuhrumsatzsteuer. Vom Endpreis gelangen mehr als 70% zurück nach Kolumbien, rund 50% zur Farm. Das ist weit mehr als bei anderen Kaffees, bei denen oft nur 10% des Endpreises zu den Produzenten gelangen.

Faire Löhne, faire Preise

Alle Schritte vom Anbau bis zum Endverbraucher befinden sich in unserer Hand, so dass wir uns die gewöhnlich hohen Margen für Vertrieb, Lagerhaltung und Verkauf sparen. Dadurch bleibt unser hochwertiger Spezialitätenkaffee preisgünstig. Gleichzeitig können wir uns eine intensive Pflege und sorgfältige Verarbeitung des Kaffees leisten und unsere Arbeiter fair für ihre harte Arbeit entlohnen. Wir beschäftigen sie ganzjährig, versichern sie und bezahlen ihnen einen überdurchschnittlich hohen Lohn. Das ist die Ausnahme im Kaffeesektor, wo Arbeitsverhältnisse gewöhnlich sehr prekär, nur saisonal, unversichert und niedrig entlohnt sind.

Renaturierung

Leider breitet sich im kolumbianischen Departement Quindío der Avocado-Anbau aus, für den großflächig junge Wälder gefällt und Fahrwege angelegt werden, die in den steilen Hängen für massive Erosionen sorgen. Die Monokulturen benötigen große Mengen chemischen Dünger und Gifte, um das „Superfood“ des Nordens zu produzieren. Die UNESCO droht deshalb bereits, der kolumbianischen Kaffeeregion Eje Cafetéro den Status als Weltkulturerbe zu entziehen.

Eine Alternative zu Avocado-Monokulturen

Mit der Einführung von Agroforstwirtschaft im Kaffeeanbau und der Renaturierung von Brachland wollen wir ein Gegengewicht zu diesem neuen Raubbau an der Natur setzen. Wir wollen Bewusstsein für die enorme Vielfalt und Schönheit der heimischen Natur wecken und den Farmern alternative Einkünfte erschließen, indem wir Bäume für Bauholz in nachhaltiger Forstwirtschaft und Fruchtbäume pflanzen. In regenerierten Zonen siedeln sich viele exotische Tiere an, die dem lokalen Ökotourismus eine weitere Attraktion bieten. Der Anbau von Kaffee soll wieder rentabler werden, weil er unter Schattenbäumen seine Qualität verbessert und als Spezialitätenkaffee höhere Preise erzielen kann.

Ein männlicher Kappennaschvogel (Chlorophanes spiza)

Aus den Erfahrungen der Renaturierung und mit den Ressourcen unserer Farm – Samen und Setzlingen – bestücken wir unsere Baumschule Endemika Colombia. Wir züchten ausschließlich einheimische Bäume. Pionierbäume dienen der Renaturierung degradierter Böden. Bestimmte samenbestückte Bäume locken Vögel, Fledermäuse und andere Säugetiere an. Nutzbäume produzieren Brennholz und Bauholz oder liefern Früchte für den menschlichen Konsum. Seltene und vom Aussterben bedrohte Bäume reichern die Biodiversität an.

Pirol (Icterus chrysater)

Wir helfen anderen Farmen, ungenutztes Land wiederaufzuforsten und auf Agroforstwirtschaft im Kaffeeanbau umzusteigen. Dies reduziert über die CO2-Aufnahme der Bäume den Anteil an Treibhausgasen in der Atmosphäre und schützt zugleich die Böden vor den Auswirkungen des Klimawandels. Denn immer häufiger werdender Starkregen verursacht Erosionen und vernichtet die fruchtbare Humusschicht. Bäume können diesen Prozess aufhalten und umkehren, indem sie das Wasser bremsen, absorbieren und neuen Humus aufbauen. Zugleich verhindern sie die Austrocknung der Böden in längeren Trockenzeiten und verdrängen auf natürliche Weise aggressives Unkraut.