Schlagwort: Baumschule

Wir betreiben Renaturierung

Um die Renaturierung des Reservats Anima La Vida und anderer Fincas zu fördern, haben Anderson Muñoz und ich eine Baumschule für nützliche und seltene Bäume auf meiner Farm und eine zweite in Armenia eingerichtet. Daraus wollen wir auch anderen Farmen bei der Renaturierung brachliegender Flächen in Naturwald helfen. Dieser Wald enthält einkommensgenerierende Elemente wie edle Hölzer, Fruchtbäume und die Förderung von Ökotourismus. Denn die Landbesitzer sollen mit ihrem Wald ein Einkommen generieren können, um ein langfristiges Interesse an Wiederaufforstung zu entwickeln.

Außerdem begleiten wir die Umwandlung von Kaffeeanbau ohne Beschattung in eine Agroforstwirtschaft, in der stickstoffbindende Bäume den Kaffee vor Starkregen und Erosion schützen, Feuchtigkeitsschwankungen ausgleichen, natürlichen Dünger produzieren, Unkraut reduzieren und viele andere Vorteile bieten. Die Produktivität nimmt dadurch etwas ab, aber dieser Anbau reduziert den Einsatz von Dünger und macht Pflanzenschutzmitteln idealerweise überflüssig. Der Kaffee ist qualitativ hochwertiger, weil er langsamer und ohne Gifte heranwächst, und er erzielt als Spezialitätenkaffee einen höheren Preis.

Projekte der Renaturierung

Derzeit sind wir im Gespräch mit mehreren Farmern, die brachliegende Flächen renaturieren und ihren Kaffeeanbau auf Agroforstwirtschaft umstellen möchten.

Carmen und Sebastian sind Musiker, die in Kanada leben und ihren Kindern ein Stück Natur ihrer Heimat Kolumbien erschaffen und erhalten wollen. Sie haben eine Farm gekauft und möchten ein Kulturprojekt einrichten, in das sich Künstler aller Welt zurückziehen und kennen lernen können. Große Teile der Farm werden sie hierfür wiederaufforsten, den Kaffeebereich in Agroforstwirtschaft umwandeln.

Doña Maria baut schon einen guten Kaffee unter Schattenbäumen an, der allein ihr kein ausreichendes Einkommen generiert. Deshalb unterhält sie zusätzlich eine kleine Rinderzucht. Wir würden ihr gerne helfen, durch verbesserte, ökologische Anbaumethoden und durch Direktvermarktung mehr für ihren Kaffee zu erzielen, damit sie die Rinder aufgeben und die teils steilen Rinderweiden renaturieren kann.

Manfred baut in Genova auf 28 ha verschiedene Spezialitätenkaffees an. Er hat auf Teilen seiner Farm sehr gute Erfahrung mit Kaffee unter Schattenbäumen gesammelt und möchte jetzt alle Bereiche mit Guamo-Bäumen beschatten. Ungenutzten Flächen der Farm will er renaturieren und ein Netz ökologischer Brücken zwischen den Kaffeebäumen einrichten, um die Waldstücke zu verbinden.

Mauricio hat sich eine Finca fernab in den Bergen von Salento gekauft. Er will die verwilderten Weiden seiner Farm in nativen Wald umwandeln. Aber aggressive Unkräuter und Kletterpflanzen erdrücken derzeit fast alle heranwachsenden Bäume. Außerdem hat er eine Rinderweide, die er noch verpachtet und in einen Wald umwandeln möchte.

Mit diesen Projekten können wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen:

  • Die gepflanzten Bäume absorbieren das Treibhausgas CO2 und fungieren als CO2-Senken.
  • Die Bewaldung reduziert die negativen Auswirkungen des Klimawandels wie Starkregen und Erosion und ermöglicht eine nachhaltige Landwirtschaft.
  • Die Farmer erhalten neue Einkommensquellen, etwa mit Bauholz, durch Ökotourismus und CO2-Kompensation.
  • Wir fördern den Umstieg von klimaschädlicher Rinderzucht auf klimafreundliche Agroforstwirtschaft.
  • Wir erweitern Waldinseln, verbinden sie mit ökologischen Korridoren und stärken damit die Biodiversität in der Region.
  • Die Farmen produzieren einen qualitativ hochwertigen, ökologischen Kaffee und bewahren die von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannte Kultur im kolumbianischen Kaffeedreieck.

Wollen Sie uns unterstützen?

Wir betreiben die Renaturierung von Flächen nach wissenschaftlichen, ökologischen und sozioökonomischen Prämissen, die eine nachhaltige Umkehr des Waldverlusts erreichen soll. Viele Angebote im Internet zeigen, dass das Versprechen von Aufforstung und Klimaschutz ein lukratives Geschäftsmodell geworden ist. Dabei nutzen manche NGOs die Bereitschaft von Menschen aus, etwas Gutes gegen den menschengemachten Klimawandel unternehmen zu wollen. Spenden fließen in teure „Studien“, Dienstreisen (selbstverständlich mit dem Flugzeug) und in die Verwaltung, sprich Gehälter der Organisatoren. Die Wiederaufforstung geschieht häufig nur mit wenigen Baumarten, die in Reih und Glied gepflanzt werden, um die Kosten zu reduzieren. Was in 5 oder 10 Jahren aus dem Wald wird, interessiert nicht mehr.

Unsere Projekte sind kostengünstig, transparent und nachhaltig.

  • Wir entwickeln gemeinsam mit den Farmbesitzern an ihre Bedürfnisse angepasste Modelle der Renaturierung.
  • Wir pflanzen eine große Bandbreite an Bäumen, die wir an die natürlichen Gegebenheiten und die ursprüngliche Vegetation angepasst auswählen. Im Angebot haben wir rund 70 verschiedene, ausschließlich native Baumarten, einige von ihnen sind vom Aussterben bedroht. Besonderen Wert legen wir auf Fruchtbäume, die Vögel und andere Tiere anlocken. Wir bewahren und erhöhen damit die Biodiversität.
  • Wir arbeiten transparent, berichten regelmäßig über die Fortschritte und werden Ihnen genaue Beschreibungen unserer Projekte liefern und unsere buchhalterische Planung offenlegen.
  • Unsere Kosten sind gering, weil wir vor Ort zahlreiche interessierte Farmen kennen. Wir unterhalten keinen teuren Verwaltungsapparat und buchen keine klimaschädlichen Flugreisen zu Projekten. Wir verwenden lokale Pflanzen aus unseren Baumschulen und von kooperierenden Baumschulen, und wir führen die Anpflanzung und das Monitoring selbst durch.

Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie sich für unsere Projekte interessieren und uns helfen wollen! Sie können die Renaturierung durch den Kauf von Café Río Lejos, durch Spenden oder durch den Kauf unseres Solidaritäts-Waldkaffees unterstützen.

Unterstützen Sie unsere Renaturierung

Unsere Erfahrungen des Umbaus einer konventionellen Farm mit Kaffee und Rinderzucht in eine Farm für organischen Hochlandkaffee und in ein Naturreservat wollen wir gerne anderen Farmen zugute kommen lassen. Hierfür haben wir zwei Baumschulen rein mit einheimischen und ökologisch wertvollen Bäumen angelegt, aus denen wir Renaturierungsprojekte bestücken. Wir wollen dadurch die Biodiversität in der Region stärken, Bauern eine profitable und an den Klimawandel angepasste Landwirtschaft ermöglichen und durch Wiederaufforstung einen Beitrag zur Reduktion von klimaschädlichem CO2 leisten. Sie können uns auf vielfältige Weise bei diesen Aktivitäten unterstützen.

Kaffeekauf

Durch den regelmäßigen Kauf von Café Río Lejos helfen sie uns, einen arbeitsintensiven Kaffee in einer naturschonenden Weise mitten im Naturreservat Anima La Vida anzubauen und gleichzeitig unser Naturreservat auszubauen. Werben Sie bei Freunden, Verwandten, Nachbarn und Arbeitskollegen! Verschenken Sie den Kaffee zu Geburtstagen, an Weihnachten, oder bringen Sie ihn als Besuchsgeschenk mit! Eine größere Sammelbestellung reduziert Ihren Einkaufspreis. Steigen Sie in Ihrem Büro, in der Praxis oder im Betrieb auf Café Río Lejos um! Wir stellen gerne einen Prospekt zum Ausdruck bereit, damit Ihre Kolleginnen und Kollegen mehr über den Kaffee und unser Projekt erfahren.

Solidaritäts-Waldkaffee

Wir bieten einen Solidaritäts-Waldkaffee aus den Bohnen der auf Agroforstwirtschaft umsteigenden Farmen an. Durch unseren Direktvertrieb garantieren wir einen sehr hohen Geldrückfluss des Kaffees zu den Farmen. Einen Teil des Kaffeepreises investieren wir in die Pflanzung von Schattenbäumen und Waldinseln auf den beteiligten Kaffeefarmen.

Unterstützung des Reservats

Die Pflege und den Ausbau des Naturreservats Anima La Vida sowie die Aufzucht seltener Bäume können Sie finanziell unterstützen. Wir bieten hochauflösende digitale Fotos mit Tieren, Pflanzen und Landschaften aus dem Naturreservat Anima La Vida an, die Sie am Heimdrucker oder in Fotogeschäften ausdrucken (lassen) können. Ein Set mit je 12 Motiven, geeignet etwa für einen Kalender, kostet 24 €. Sie können die einzelnen Motive auch als Poster nutzen. Bitte kontaktieren Sie uns.

Wissenschaftliche Forschung

Uns liegt sehr an einer wissenschaftlich fundierten und von Wissenschaft begleiteten Renaturierung. Wir kooperieren bereits mit dem Botanischen Garten in Potsdam, und wir begrüßen Forschungsarbeiten im Reservat Anima La Vida.

CO2-Kompensation

Es gibt leider noch keine Möglichkeit, für die Renaturierung kleinerer Flächen CO2-Kompensation zu beantragen, weil eine Zertifizierung sehr teuer wäre. Wir bieten Ihnen deshalb eine CO2-Kompensation auf freiwilliger Basis an. Bei kommerziellen Anbietern von CO2-Kompensation fließt ein beträchtlicher Anteil der Gelder in Verwaltungsstrukturen und teure Zertifikate. Wir verwenden Ihre Spenden unmittelbar für Renaturierung. Wir bieten kleinen Farmen in unserer Nähe auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen der Renaturierung an. Dadurch entsteht eine nachhaltige Wertsteigerung und die Besitzer entwickeln ein langfristiges Interesse, ihre Bäume zu schützen und zu bewahren. Wir fördern den Umstieg auf Agroforstwirtschaft mit Kaffee im Wald, wir pflanzen Fruchtbäume, die Vögel und andere Tiere anlocken, stellen eine Wasserquelle wieder her oder schützen in steilem Gelände vor Erosion.

> Wie Sie Ihren CO2-Fußabdruck minimieren können

Durch unsere Tätigkeit kommen wir gelegentlich mit Fincas in Kontakt, die zum Verkauf stehen. Es handelt sich meist um „verwilderte“ Grundstücke, die bereits Pionierbäume enthalten. Bei einem kommerziellen Käufer wäre zu befürchten, dass der Jungwald gefällt und etwa klimaschädlich Avocados angebaut werden. Haben Sie Interesse an einer Kaufbeteiligung und wollen in künftigen Regenwald investieren?

> Über jede Hilfe, Hinweise und fachliche Unterstützung freuen wir uns!

Die Baumschule

Die enorme Vielfalt an Bäumen im Reservat Anima La Vida hat uns motiviert, die Samen und Setzlinge vieler nützlicher und seltener Bäume zu sammeln und in einer Baumschule auf der Finca La Esmeralda zu züchten. Mit ihnen betreiben wir die Renaturierung des Reservats Anima La Vida und stellen sie anderen Projekten der Wiederaufforstung zur Verfügung.

Nury Esperanza Cardona und Anderson Muñoz haben eine zweite Baumschule Endémika Huerto Nativo in Armenia eröffnet, in der wir Waldbäume züchten und an Projekte der  Wiederaufforstung liefern. Auch Privatkunden sind herzlich willkommen.

Wir fördern die Biodiversität

Wir achten auf eine möglichst große Vielfalt an Bäumen und liefern ausschließlich einheimische Pflanzen, bevorzugt seltene, ungewöhnliche und vom Aussterben bedrohte, um gezielt die Biodiversität in der Region zu fördern. Nur in Kenntnis der lokalen Gegebenheiten und des ökologischen Zusammenspiels der Arten kann ein nachhaltig wachsender Wald entstehen. Unsere Bäume dienen deshalb verschiedenen Bedürfnissen und Funktionen der Renaturierung.

Schnellwachsende Pionierbäume wie Arbolocos, Nigüitos, Balsos und Chilcos schützen den Boden vor Austrocknung und Starkregen, verdrängen aggressive Unkräuter und bieten langsamer wachsenden Waldbäumen Schatten und Schutz.

Leguminosen wie Chachafrutos, Guamos, Carboneros und Vainillos reichern über stickstoffbindende Bakterien in ihren Wurzeln den Boden mit Aminosäuren und Nitraten an. Über abfallende Blätter und Äste bilden sie einen fruchtbaren Humus. Sie helfen besonders gut bei der Umstellung auf Agroforstwirtschaft.

Mit wasserbindenden und vor Erosion schützenden Pflanzen, etwa dem Nacedero und Bambus, stellen wir kleine Wasserläufe wieder her, stabilisieren Erosionsrinnen und sorgen für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt.

Wir propagieren Bäume, deren Samen und Früchte Vögel, Fledermäuse und Insekten anlocken, weil sie auf natürliche Weise weitere Samen und Varietäten verbreiten.

Ein Schwerpunkt unserer Baumschulen liegt auf seltenen und vom Aussterben bedrohten Bäumen wie Zedern, Wachspalmen, Robles, Laureles, Kautschuk und Magnolien, um ihre Verbreitung zu fördern.

Unsere Bäume nutzen der Natur und den Menschen

Die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft und die Renaturierung brachliegender oder von Rindern genutzter Flächen können nachhaltig nur gelingen, wenn sie die sozioökonomischen Bedürfnisse der Beteiligten berücksichtigen. Wir bemühen uns, Zusatzeinkommen durch hochwertigen Kaffeeanbau, Ökotourismus, den Anbau von Nutzpflanzen im Wald und eine nachhaltige Forstwirtschaft zu generieren. Wir pflanzen edle Holzbäume wie die Schwarze und Rote Zeder. Aufgrund ihres robusten und wasserresistenten Holzes wurden, sie in der Vergangenheit so massiv ausgebeutet dass sie mittlerweile unter Naturschutz stehen. Gezielt angepflanzt und nachhaltig geerntet können sie mit ihrem hervorragenden Bau- und Möbelholz Farmen ein Extraeinkommen bieten und die invasiven Eukalyptusbäume und Pinien ablösen. Wir kooperieren mit vielen kleinen Baumschulen in der Region, über die sich Farmer mithilfe der spezifischen Ressourcen ihrer Farm ein Zusatzeinkommen generieren können. Gemeinsam bilden wir ein Netzwerk, das eine große Bandbreite an einheimischen, seltenen Bäumen anbietet.

Wir verkaufen unsere Bäume in Kolumbien auch an private Interessierte. Sprechen Sie uns gerne an, und wir schicken Ihnen eine Angebotsliste.

Das Team

Stephan Rosiny

Von Berufs wegen bin ich promovierter Politikwissenschaftler, Experte für Nahost und den zeitgenössischen Islam. Ich habe mich mit den Ländern des Nahen Ostens, insbesondere dem Libanon, sowie den Ideologien, Methoden und Zielen islamistischer Bewegungen befasst. Viele meiner Publikationen sind online bei MENALIB der Universitätsbibliothek Halle frei zugänglich.

Im Jahr 2017 beschloss ich, aus dem Hamsterrad aus Drittmittelprojekte beantragen und Artikel in hochgerankten Wissenschaftsjournalen unterbringen auszusteigen und in die wunderbare Landschaft des kolumbianischen Kaffeedreiecks zu entfliehen. Nahe Pijao habe ich die Finca La Esmeralda gefunden und seitdem den konventionell angebauten Kaffee zu einem hochwertigen, organischen Spezialitätenkaffee ausgebaut. Die Rinderweiden habe ich in ein Naturreservat verwandelt. Dabei habe ich mich in die Methoden der Agroforstwirtschaft, die professionelle Kaffeeverarbeitung und vieles mehr eingearbeitet.

In Zukunft möchte ich noch mehr gegen den menschengemachten Klimawandel und für den Schutz der Natur unternehmen. Ich habe hierfür ein Netzwerk liebenswerter Menschen gefunden, die meine Ziele teilen und unterstützen. Auf dieser Website stellen wir unsere Aktivitäten vor, und wir möchten Sie zum Lesen, Entdecken, und vielleicht zur Mithilfe animieren.

Das Team der Farm

Seit vielen Jahren schon arbeiten Antonio Layton und Gustavo Sanchez auf der Finca La Esmeralda. Antonio kennt sich hervorragend mit der biologischen Pflege des Kaffees in Agroforstwirtschaft aus. Gustavo hat mit seinem „grünen Daumen“ die meisten wilden Bäume auf der Farm gepflanzt und gepflegt. Mario Urrego besitzt ebenfalls viel Erfahrung im Anbau von Kaffee, pflegt und erntet ihn mit den anderen beiden. Cenelly ist das Herz und die Seele der Farm, sorgt für das leibliche Wohl und hält die Farm in Ordnung. Meine Arbeiter sind ganzjährig angestellt, was ihnen ein sicheres und regelmäßiges Einkommen gewährt, eine Ausnahme in der gewöhnlich sehr volatilen Kaffee-Agronomie.

Alle anderen Aufgaben sind meine: Management, Buchhaltung, Planung und Entwicklung neuer Projekte; Verarbeitung, Werbung, Logistik und Vermarktung des Kaffees, Schreinerarbeiten, Aufzucht von Bäumchen, Reparaturen, Einkäufe, und vieles mehr.

Anderson Muñoz

Anderson ist ein Biologe der Universität Quindío. Er half mir bei der Registrierung der Farm als Naturreservat. Seine Frau Nury Esperanza und er betreiben eine Baumschule in Armenia, in der sie nützliche und seltene einheimische Bäume züchten. Aus diesem Bestand unterstützen wir Farmen bei der Renaturierung brachliegender Flächen und der Umstellung auf Agroforstwirtschaft.

Pedro Citoler

Pedro empfängt und verpackt den Kaffee anhand der Vorbestellungen in Köln und bringt ihn anschließend zum Versanddienstleister. Er tut dies als Freundschaftsdienst, um unser idealistisch aufgebautes Kaffeeprojekt zu unterstützen. Dadurch haben wir in Deutschland keine Unkosten für Lagerhaltung und nur minimale für Logistik. Wir bieten einen hochwertigen, sehr arbeitsintensiven Spezialitätenkaffee zu einem günstigen Preis an und garantieren, dass rund 70% des Endpreises ins Produktionsland Kolumbien fließen, mehr als 50% auf unsere Farm.

Andreas Louis Seyerlein

Andreas Louis Seyerlein ist ein engagierter Literat, begnadeter Autor, Ästhet, ein ungeheuer hilfsbereiter Mensch und mein langjähriger Freund. Er hat diese Webseite mit viel Liebe zum Detail und Geduld für meine Extrawünsche gezaubert. Er erschließt uns damit die digitale Welt, stellt den Kontakt über Ozeane und zwischen Kontinenten her. Er macht es möglich, von unserem Kaffee und unseren Projekten zu berichten und hoffentlich einen fruchtbaren Austausch mit den Besuchern dieser Website herzustellen.

Das Reservat – Anima La Vida

Unser Naturreservat Anima La Vida weist eine enorme Vielfalt an Pflanzen und Tieren auf. Wir fördern hier die Renaturierung einer einzigartigen Naturlandschaft., indem wir bestehende Waldinseln vergrößern, ökologische Korridore schaffen und die beiden Urwälder unserer Farm mit benachbarten Wäldern verbinden.

Auf den ehemaligen Rinderweiden pflanzen wir eine Vielzahl einheimischer Baumarten. Anstelle von bloßem Gras und Koppeln für Tiere der Fleischproduktion, läuft man heute durch lichten Jungwald, in dem sich vielfältig bunte Vögel, Schmetterlinge und andere Tiere tummeln. Damit schützen und erhöhen wir die Biodiversität in einer ökologisch besonders wertvollen, aber auch fragilen Region. Das kolumbianische Ministerium für Umwelt und Nachhaltige Entwicklung hat diesen Beitrag gewürdigt, indem es unsere Farm Ende 2022 zu einem Naturreservat der Zivilgesellschaft erklärt hat.

Clavija cauliflora, eine noch wenig erforschte und sehr seltene Pflanze, wächst in unserem Urwald. Hier ein Exemplar mit Samen.

Auf dem Foto von googleearth in 2018 sind die hellgrünen Rinderweiden deutlich zu erkennen.

Als natürlichen Bestand unserer beiden Urwaldstücke haben wir mehr als 130 Baumarten registriert, darunter viele endemische und vom Aussterben bedrohte Arten. Diese enorme Biodiversität wollen wir schützen, erweitern und anderen Fincas zur Verfügung stellen. Wir experimentieren, wie sich die durch die Rinderbeweidung degradierten Böden mit ihren aggressiven Unkräutern – invasiven Gräsern und Farnen – renaturieren lassen. Arbolocos und Nigüitos fungieren dabei als Pionierpflanzen, um die verödeten Böden wieder bewohnbar zu machen.

Auf der Drohnenaufnahme von 2022 ist eine fast geschlossene Baumdecke zu sehen.

Weitere für die Renaturierung wichtige Pflanzen sind Guamos, Vainillos, Carboneros und Chachafrutos, die für Humusbildung und eine natürliche Düngung sorgen, indem Bakterien in ihren Wurzeln Stickstoff aus der Luft binden und diesen über abfallende Blätter und Äste weiterreichen. Wir verwenden gefährdete Baumarten wie Cedro Negro (Anden-Walnuss), Roble (Eiche) und Wachspalmen, aber auch besonders seltene Bäume, deren Samen und Setzlinge wir aus dem eigenen Urwald, von befreundeten Farmen und Reservaten sowie von Baumschulen erhalten.

Sie können unser Reservat in geführten Touren besichtigen, unseren Café Río Lejos aus dem Naturreservat bestellen, die Renaturierung unterstützen oder diese Seite aufmerksam lesen und weiterempfehlen.

Colibri coruscans und Dutzende weitere Vogelarten finden sich im Reservat Anima La Vida in Pijao.

Renaturierung

Leider breitet sich im kolumbianischen Departement Quindío der Avocado-Anbau aus, für den großflächig junge Wälder gefällt und Fahrwege angelegt werden, die in den steilen Hängen für massive Erosionen sorgen. Die Monokulturen benötigen große Mengen chemischen Dünger und Gifte, um das „Superfood“ des Nordens zu produzieren. Die UNESCO droht deshalb bereits, der kolumbianischen Kaffeeregion Eje Cafetéro den Status als Weltkulturerbe zu entziehen.

Eine Alternative zu Avocado-Monokulturen

Mit der Einführung von Agroforstwirtschaft im Kaffeeanbau und der Renaturierung von Brachland wollen wir ein Gegengewicht zu diesem neuen Raubbau an der Natur setzen. Wir wollen Bewusstsein für die enorme Vielfalt und Schönheit der heimischen Natur wecken und den Farmern alternative Einkünfte erschließen, indem wir Bäume für Bauholz in nachhaltiger Forstwirtschaft und Fruchtbäume pflanzen. In regenerierten Zonen siedeln sich viele exotische Tiere an, die dem lokalen Ökotourismus eine weitere Attraktion bieten. Der Anbau von Kaffee soll wieder rentabler werden, weil er unter Schattenbäumen seine Qualität verbessert und als Spezialitätenkaffee höhere Preise erzielen kann.

Ein männlicher Kappennaschvogel (Chlorophanes spiza)

Aus den Erfahrungen der Renaturierung und mit den Ressourcen unserer Farm – Samen und Setzlingen – bestücken wir unsere Baumschule Endemika Colombia. Wir züchten ausschließlich einheimische Bäume. Pionierbäume dienen der Renaturierung degradierter Böden. Bestimmte samenbestückte Bäume locken Vögel, Fledermäuse und andere Säugetiere an. Nutzbäume produzieren Brennholz und Bauholz oder liefern Früchte für den menschlichen Konsum. Seltene und vom Aussterben bedrohte Bäume reichern die Biodiversität an.

Pirol (Icterus chrysater)

Wir helfen anderen Farmen, ungenutztes Land wiederaufzuforsten und auf Agroforstwirtschaft im Kaffeeanbau umzusteigen. Dies reduziert über die CO2-Aufnahme der Bäume den Anteil an Treibhausgasen in der Atmosphäre und schützt zugleich die Böden vor den Auswirkungen des Klimawandels. Denn immer häufiger werdender Starkregen verursacht Erosionen und vernichtet die fruchtbare Humusschicht. Bäume können diesen Prozess aufhalten und umkehren, indem sie das Wasser bremsen, absorbieren und neuen Humus aufbauen. Zugleich verhindern sie die Austrocknung der Böden in längeren Trockenzeiten und verdrängen auf natürliche Weise aggressives Unkraut.